In über 20 Jahren bei der Polizei habe ich nicht viele solche Einbruchsfälle gesehen.
Roland Pfister ist seit 23 Jahren bei der Polizei. Der Medienchef der Aargauer Kantonspolizei kann sich aber kaum an ähnliche Fälle erinnern. Einbrüche in Banken seien sehr selten. Einbrecher nähmen sonst eher Einfamilienhäuser oder Läden ins Visier. «Wir sehen nicht viele solche Fälle bei der Polizei», sagt Roland Pfister gegenüber Radio SRF.
Anzeichen auf professionelle Täter
In Rothrist sind die Täter um etwa vier Uhr morgens in der Nacht auf Freitag in eine Filiale der Aargauischen Kantonalbank eingebrochen. «Sie haben mit Gewalt den Haupteingang aufgebrochen, im Innern einen Tresor geschnappt, diesen nach draussen geschafft und sind geflüchtet», erklärt Pfister.
Nach ersten Erkenntnissen waren die Einbrecher nach wenigen Minuten schon wieder weg. Obwohl beim Einbruch ein Alarm ausgelöst wurde und die Polizei sofort Einsatzkräfte zum Tatort geschickt habe, sei von den Tätern keine Spur mehr gewesen, heisst es bei der Polizei auf Anfrage.
«Wir gehen momentan davon aus, dass die Täter die Bank vorgängig gut ausgekundschaftet haben», meint Pfister zum aktuellen Ermittlungsstand. Zwar möchte man bei der Polizei noch nicht von einer professionellen Bande sprechen. Die Anzeichen der Tat deuteten aber schon auf eine gewisse Professionalität hin.
Zusammenhang gut möglich
Auffällig ist laut Polizei auch, dass es in der Nähe schon in der Nacht auf Mittwoch zu einer ganz ähnlichen Tat gekommen ist. In Breitenbach im Kanton Solothurn, knapp 50 Kilometer von Rothrist entfernt, haben Einbrecher in einer Filiale der Basellandschaftlichen Kantonalbank mehrere 10'000 Franken erbeutet.
Auch bei diesem Einbruch gingen die Täter offenbar schnell und zielgerichtet vor, wie die Kantonspolizei Solothurn schreibt. Allerdings wurden sie hier überrascht. Einige Anwohner entdeckten die Einbrecher während der Tat und alarmierten die Polizei. Doch trotz einer sofortigen Grossfahndung mit Unterstützung der Grenzwache und der Kantonspolizei Baselland, konnten die Täter nicht mehr gefunden werden.
Auch diese erfolgreiche Flucht deute auf eine Täterschaft hin, die durchaus wusste, wie sich fliehen musste, also keinesfalls auf Gelegenheitstäter, heisst es auf Anfrage bei der Kantonspolizei Solothurn.
Die beiden Einbrüche in Banken sind sehr ähnlich, das sagen sowohl die Kapo Aargau als auch jene aus Solothurn. Trotzdem möchte man einen Zusammenhang noch nicht bestätigen, dazu brauche es noch weitere Ermittlungen. Auf jeden Fall arbeiteten die beiden Polizeien eng zusammen, sagt Roland Pfister: «Wir prüfen selbstverständlich alle Zusammenhänge und Vergleichen sowohl Ermittlungen als auch Spuren.»