Zum Inhalt springen

Aargauer Gesundheitswesen Was die Bauern können, können wir auch

  • Die Bauern wüssten, wie man gutes Lobbying macht, findet der Verband der Spitäler und Heime im Aargau.
  • Der Verband will nun nach dem Vorbild der Landwirtschaft das Image des Gesundheitswesens ändern, weg vom Kosten- zum Nutzen-Denken.
  • Dazu hat er eine Studie erstellen lassen. Das Gesundheits- und Sozialwesen im Aargau sei für die Wirtschaft sehr wichtig, steht darin.
  • Und weiter: Der Aargau bezahle für die Spitäler und Heime weniger als andere Kantone.

Edith Saner ist Präsidentin des Vaka, des Verbandes der Spitäler, Pflege- und Altersheime im Aargau. Sie ist etwas neidisch auf die Bauern. Die Landwirtschaft koste zwar sehr viel und doch hätten die Bauern ein positives Image von Heimat, Bergwelt und Gesundheit.

«Die Bauern haben uns etwas voraus: Sie sprechen über ihre Probleme und sie halten zusammen. So haben sie in der Politik etwas erreicht», stellt Saner fest. Sie möchte Ähnliches nun auch für das Gesundheitswesen im Aargau erreichen. Dieses werde zu stark nur als Kostenfaktor wahrgenommen. Sie wünscht sich, dass das Nutzen-Denken stärker im Vordergrund steht.

Wichtiger Wirtschaftsfaktor

Der Verband hat eine Studie in Auftrag gegeben. Erstellt wurde sie von der Firma Polynomics in Olten. Titel des Papiers: «Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Gesundheitswesens im Aargau.» Autor Harry Telser hält darin zum Beispiel fest, dass die Spitäler und Heime ein Wachstums-Treiber seien. In den letzten Jahren seien in der Branche viele zusätzliche Arbeitsplätze entstanden. Dies im Gegensatz zu anderen Zweigen der Wirtschaft, die Stellen abgebaut hätten.

Und dem Argument der steigenden Kosten hält Telser entgegen: «Im Aargau werden zwar gleich viele Leistungen im Gesundheitswesen nachgefragt wie im Rest der Schweiz. Der zahlt dafür aber weniger als andere Kantone.» Die Spitäler und Heime kommen in der Studie also gut weg.

Da drängt sich der Verdacht auf, der Dachverband habe eine Gefälligkeitsstudie in Auftrag gegeben. Das weist Vaka-Präsidentin Edith Saner weit von sich: «Wir haben nicht den Eindruck, wir hätten ein Gefälligkeitsgutachten bestellt. Wir wollten mit Zahlen und Fakten arbeiten. Darum haben wir den Auftrag erteilt.»

Edith Saner ist nicht nur Vaka-Präsidentin, sie arbeitet auch im Kantonsspital Baden in der Ausbildung. Und daneben kennt sie als Grossrätin der CVP auch die Politik sehr gut. Die Studie zum Gesundheitswesen im Aargau wird sie in Zukunft als Geheimwaffe zücken, wenn es in der Diskussion wieder einmal um die (zu) hohen Kosten der Spitäler und Heime geht.

Audio
Lobbying nach dem Vorbild der Bauern
aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 18.05.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 9 Sekunden.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel