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Matthias Friedli vom Projekt Hunziker2020 über Digitalisierung und Erneuerung des Aargauer Wörterbuches
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 10.01.2020. Bild: zvg
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Aargauer Mundart im Wandel «Flöige», «Flüüge» oder «Fliege»: Neues Online-Wörterbuch geplant

Das Wörterbuch: 1877, vor fast 150 Jahren, veröffentlichte der Aarauer Kantonsschullehrer Jakob Hunziker ein Aargauer Wörterbuch. Er tat dies im Auftrag der aargauischen Lehrerkonferenz. Das Aargauer Wörterbuch sollte einen Beitrag zum Schweizerischen Idiotikon, dem Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, leisten. Das Werk von Jakob Hunziker ist heute aber der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt. Das Projekt «Hunziker 2020» will dies nun ändern und vor allem eine moderne digitale Version des Aargauer Wörterbuches etablieren.

Das Projekt: Ziel des Projekts «Hunziker 2020» ist es, das über 100-jährige Wörterbuch von Jakob Hunziker, ins 21. Jahrhundert zu bringen und im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern, wie es auf der Homepage des Projekts heisst. Digitalisiert, ergänzt und einer breiten Bevölkerung zugänglich, soll das historische Wörterbuch werden. Die Verantwortlichen des Projekts rufen dazu auch die Aargauer Bevölkerung zur Mithilfe auf. Aargauerinnen und Aargauer sollen sich aktiv beteiligen und zum Beispiel fehlende Wörter oder Bedeutungen ergänzen.

Die Menschen hinter dem Projekt

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Hinter dem Projekt «Hunziker 2020» steht ein zwölfköpfiges Team, das laut Homepage vor allem aus Aargauerinnen und Aargauern besteht. Dazu gehört Matthias Friedli, der in Suhr und Schöftland aufgewachsen ist. «Im Hunziker Wörterbuch hat es Ausdrücke, die ich noch nie gehört habe. Das heisst aber nicht, dass diese niemand mehr braucht.» Friedli nennt als Beispiel «hagute», was soviel heisst wie schimpfen und fluchen, oder «uflig», was munter bedeutet.

«Flöige», «Flüüge» oder «Fliege»: Eine Herausforderung des Projektes ist die Tatsaache, dass es im Aargau gar keine einheitliche Mundart gibt. Laut den Projektmachern lässt sich der heutige Kanton Aargau im Wesentlichen in vier Mundartgebiete einteilen – dies sei historisch bedingt: der Südwesten gehörte Bern, der Südosten den Innerschweizer Orten und Zürich, der Nordosten gehörte allen acht alten Orten und der Nordwesten war gar Teil von Vorderösterreich bzw. der habsburgischen Krone (bis 1802).

Die entsprechenden Unterschiede in der Mundart in diesen vier Kantonsteilen lassen sich besonders gut am Wort «Fliege» erkennen. Je nachdem, wo man im Aargau ist, heisst die Fliege etwas anders.

Karte des Aargaus. Der Kanton ist dabei in vier Mundartregionen unterteilt.
Legende: Ein Beispiel der Aargauer Mundart: Das Wort «Fliege» wird im Kanton unterschiedlich ausgesprochen. ZVG / Projekt «Hunziker 2020»

Bis Ende 2020 will das Projektteam von «Hunziker2020» das Aargauer Wörterbuch von 1877 überarbeiten, weiterentwickeln und digitalisieren. Wie es dann weitergeht mit dem Projekt ist derzeit noch offen.

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