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Bild 1 von 10. Der 62-jährige Treuhänder Heinz Richner gehörte zum Kernteam von Radio Jamaica. Mit drei Kollegen hat er um 1980 herum den Aargau und die Region Olten mit dem illegalen, aber beliebten Programm, beschallt. Die Jamaicaner waren fasziniert von der Technik, wollten gegen das SRG-Monopol ankämpfen und Pop-Musik für die Jungen spielen. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 10. Die Sendungen von Radio Jamaica wurden auf Kassetten aufgenommen. Deshalb dauerten sie 90 Minuten. An ruhigen Abenden konnten die Radio-Piraten in einer Beiz zusammen essen, während die Kassette lief. Wenn die Fahnder der Funküberwachung auftauchten, mussten die Sendungen manchmal früher beendet werden. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 10. Der junge Heinz Richner arbeitete im Elektronik-Geschäft seines Bruder und war fasziniert von der Technik. Zu Beginn sendete Radio Jamaica aus einer Wohnung in Buchs heraus. Damit liessen sich aber nicht viele Leute erreichen. Deshalb wurde der Sender später jeweils in der Höhe installiert, auf einem Hügel oder Berg. Bildquelle: zvg.
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Bild 4 von 10. Gesendet wurde zum Beispiel von der Wasserflue bei Küttigen, vom Allerheiligenberg, vom Ahorn oder vom Zugerberg – wegen den Fahndern immer von einem anderen Berg. Das Signal soll bis in den Schwarzwald zu hören gewesen sein. Als Energiequelle diente eine Autobatterie. Bildquelle: zvg.
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Bild 5 von 10. Besonders stolz waren die Aargauer Radio-Piraten auf das Herzstück ihrer Anlage: Den quarzstabilisierten Sender haben sie aus Italien eingeführt. Während DRS noch mono sendete, strahlte Radio Jamaica seine Sendungen bereits in bester Stereo-Qualität aus. Im Gegensatz zur Antenne fiel der Sender nie in die Hände des «Gegners». Bildquelle: zvg.
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Bild 6 von 10. Die Radio-Piraten wurden von Fahndern der Funküberwachung der PTT gejagt. Sendeten sie auf einem Berg, stellten sie in den Dörfern rundherum Wachposten auf, welche via Funkgerät Alarm schlugen, wenn sich die Peil-Wagen der PTT oder Polizeiautos näherten. Bildquelle: zvg.
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Bild 7 von 10. Radio Jamaica erfüllte auch Musikwünsche. Dafür wurde in der Sendung jeweils die Nummer einer Telefonzelle angegeben. Einer der Piraten nahm dort die Musikwünsche entgegen. Gespielt wurde die Musik dann in der nächsten Sendung eine Woche später. Auch per Postkarte konnte man Musikwünsche einreichen, an: Radio Jamaica, postlagernd, 5033 Buchs. Bildquelle: zvg.
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Bild 8 von 10. Die regionalen Zeitungen berichteten jeweils über das «Katz-und-Maus-Spiel», das sich die Aargauer Radio-Piraten mit der Polizei und den PTT-Beamten lieferten. Das Badener und das Oltner Tagblatt nannten Radio Jamaica einen «Lausbubenstreich mit Profiformat». Bildquelle: zvg.
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Bild 9 von 10. Mehrmals wurden die Aargauer Radio-Piraten geschnappt. Dann verbrachten sie die Nacht auf einem Polizeiposten. Bis die Beamten auf ihren Schreibmaschinen das Einvernahme-Protokoll verfasst hatten, dauerte es zuweilen bis morgens um halb fünf. Nachweisen konnten sie den Piraten aber selten etwas. Gebüsst wurde er fast nie, erzählt Heinz Richner. Bildquelle: zvg.
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Bild 10 von 10. Radio-Pirat Heinz Richner hat die Zeitungsartikel von damals gesammelt. «Es war eine fantastische Zeit. Ich bin immer noch stolz darauf», sagt der heute 62-Jährige. Als 1983 der Bundesrat Privatradios in der Schweiz erlaubte, hörte Radio Jamaica auf – das Ziel war erreicht, die Schweizer Radiolandschaft war eine andere. Bildquelle: zvg.
Inhalt
Aargauer Radio-Piraten Radio Jamaica: Erinnerungen eines Aargauer Radio-Piraten
Radio Tornado, Airline, Schmetterling, Tuttifrutti, Jasmin... um 1980 herum schossen Piraten-Sender in der Schweiz wie Pilze aus dem Boden. Im Aargau war es Radio Jamaica, das die Jungen erfreute und die Beamten der PTT ärgerte. Heinz Richner war an vorderster Front dabei.
Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr, jagm