- Dieter Egli ist der einzige verbleibende Kandidat im parteiinternen Rennen um den frei werdenden Regierungsratssitz im Herbst. Er erhielt am Samstag mit Abstand am meisten Stimmen.
- Die verbleibenden Mitbewerber Franziska Graf und Marco Hardmeier zogen sich am Sonntag schliesslich zurück. Egli habe einen Vorsprung, der nicht einzuholen sei, erklärte Graf.
- Aus Sicht von Marco Hardmeier scheint die Zeit für einen schwulen Regierungsrat im Jahr 2020 in der Aargauer SP noch nicht gekommen zu sein. Die Aargauer wären dafür bereit gewesen, dessen sei er sicher.
Damit schickt die SP einen Mann ins Rennen um die Nachfolge von Urs Hofmann. Ausgerechnet die SP, die sich sonst immer für die Frauenfrage stark macht und die aktuell reine Männerregierung kritisiert. «Die Delegierten haben offensichtlich neben der Frauenfrage noch andere Kriterien gewichtet», sagt SP-Parteipräsidentin Gabriela Suter.
Auf den Vorwurf, dass in der SP Aargau zu wenig Frauenförderung betrieben worden sei, weil mit Franziska Graf nur eine Frau kandidierte, sagt Suter: «Man müsste die Frage auch mal den anderen Parteien stellen. Diese stellen seit Jahren Männer und wären gefordert einmal eine Frau zu bringen.»
Es gibt trotzdem einen 2. Wahlgang
Ausserdem habe mit Yvonne Feri im letzten Herbst eine SP-Frau für den freien Sitz in der Regierung kandidiert, sei aber nicht gewählt worden. Die SP-Kandidatin scheiterte an Jean-Pierre Gallati (SVP).
Offiziell nominiert wird Dieter Egli – trotz fehlender Gegenkandidatur – in einem zweiten Wahlgang. Dieser wird erneut brieflich durchgeführt und am 15. Mai 2020 ausgezählt.