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Abgelehnter Vorschlag Eine Generaldirektion für die Basler Museen?

Die Basler Kulturpolitik wartet seit sieben Jahren auf eine Museumsstrategie. Der ehemalige Regierungspräsident Guy Morin scheiterte mit seinem Vorschlag vor einem Jahr in der Regierung. Recherchen zeigen: Er wollte die staatlichen Museen einem neuen Gremium unterstellen.

Zwei Personen, die die Basler Kulturpolitik der letzten Jahre geprägt haben, stehen derzeit in der Kritik: der ehemalige Regierungspräsident Guy Morin und der ehemalige Kulturchef Philippe Bischof. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie in sieben Jahren keine Museumsstrategie vorlegten, obschon dies das Parlament verlangt hat. Dies sei ein Grund, warum die Museen derzeit Probleme hätten - so kämpft zum Beispiel das Kunstmuseum mit einem strukturellen Defizit.

Die «NZZ am Sonntag» warf Morin und Bischof vor, sie hätten bei den Museen «ein Chaos angerichtet». Die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rats warf ihnen «Arbeitsverweigerung» vor. Letzteres wies Philippe Bischof jedoch kürzlich in einem Interview mit dem «Regionaljournal» entschieden zurück.

Geheimniskrämerei ums Strategiepapier

Tatsächlich haben Morin und Bischof versucht, eine Museumsstrategie auszuarbeiten. Letztes Jahr legten sie der Regierung ein Papier vor. Nicht bekannt ist allerdings bis heute, ob das eine fixfertige Museumsstrategie war oder eine bessere Notizensammlung. Sicher ist nur, dass die Vorschläge in der Regierung scheiterten.

Weshalb Guy Morin abgeblitzt ist, daraus machen die Beteiligten ein Geheimnis. Morin und Bischof schweigen. Möglicherweise, weil der Inhalt des Papiers umstritten war. Recherchen des «Regionaljournals» zeigen, dass zumindest eine Überlegung Morins zweifellos zu Diskussionen geführt hätte. Morin wollte die Direktoren der fünf staatlichen Museen zurückstufen. Die Idee war, ein Gremium einzuführen, das für alle staatlichen Museen verantwortlich ist. Eine Art Generaldirektion. Dies bestätigen zwei voneinander unabhängige Quellen.

Eine Generaldirektion würde nicht einzelne Ausstellungen machen, sondern sich um Dinge kümmern, die für alle fünf Museen zentral geregelt werden können. Denkbar ist das beispielsweise beim Personalwesen oder bei der Kommunikation. Eine Generaldirektion hätte auch Kontrollfunktionen. Wohl kein Zufall: Morin und Bischof wurde immer wieder vorgeworfen, sie würden den Museen zu wenig auf die Finger schauen.

Widerstand war programmiert

Für die Museumsdirektoren wäre die Einführung einer Generaldirektion jedoch ein grosser Einschnitt gewesen. Sie führen heute die Museen inhaltlich, personell und finanziell ziemlich unabhängig, das garantiert ihnen das Museumsgesetz. Wären sie einer Generaldirektion unterstellt worden, hätten sie einen Teil ihrer Freiheiten verloren.

Auch in der Politik wäre mit Widerstand zu rechnen gewesen. Eine neue Hierarchiestufe einzuführen, das bedeutet auch: neues Personal und mehr Bürokratie. Ob es das in der Abteilung Kultur des Kantons tatsächlich braucht, hätte zu reden gegeben.

(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)

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