- Der Bund rechnet für neue Kampfjets mit Gesamtkosten von 18 Milliarden Franken. Diese Schätzung gab das Bundesamt für Rüstung, Armasuisse, bekannt.
- Zu den geplanten Beschaffungskosten von sechs Milliarden kämen noch rund zwölf Milliarden für den Betrieb hinzu – dies für die gesamte Nutzungs-Dauer der Kampfjets.
- Am 27. September werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger an der Urne über die Kampfjetvorlage abstimmen.
Über die Schätzung der 18 Milliarden Franken berichtete zuerst die «SonntagsZeitung». Laut Armasuisse würden die Annahmen auf Erfahrungsdaten aus dem über zwanzigjährigen Betrieb der derzeit operierenden F/A-18-Kampfflugzeugflotte basieren.
«Als Faustregel dürften die über 30 Jahre aufgerechneten Betriebskosten zirka doppelt so hoch ausfallen wie die Beschaffungsausgaben», sagte Amtssprecher Kaj-Gunnar Sievert auf Nachfrage. Präzisere Berechnungen seien momentan noch nicht möglich.
Der Bekanntgabe der Schätzung des Bundes waren Diskussionen in der Politik um die Lebenszykluskosten der Jets vorangegangen. Dabei wurden teils viel höhere Beträge als die 18 Milliarden Franken genannt. Gegner des Kaufs neuer Kampfflugzeuge bezifferten die Ausgaben bisweilen auf gegen 24 Milliarden Franken.
Volk stimmt Ende September ab
Bundesrat und Parlament wollen ab 2025 für sechs Milliarden Franken neue Kampfjets beschaffen. Diese sollen die bestehende Flotte aus F/A-18- und Tiger-Jets ablösen. Weil die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), die SP und die Grünen das Referendum ergriffen haben, stimmt das Volk am 27. September 2020 über die Vorlage ab.
Nicht abgestimmt wird dabei über den Flugzeugtyp und die Anzahl der Jets von 36 oder 40 Fliegern. Derzeit ist die zweite Offertenrunde im Gang.
Im Rennen sind das Tarnkappenflugzeug F-35 von Lockheed Martin, der F/A-18 Super Hornet von Boeing, der Rafale des französischen Herstellers Dassault und das Airbus-Flugzeug Eurofighter aus Deutschland.