Der neue Davoser Landammann, der Gemeindepräsident, startet in unsicheren Zeiten ins Amt. Die Corona-Pandemie stellt sicher Geglaubtes infrage. So findet das Weltwirtschaftsforum nächstes Jahr nicht in Davos statt und auch der Spengler Cup wurde abgesagt. Zwei Ausfälle, die Davos wirtschaftlich treffen.
Zwei sehr unterschiedliche Kandidaten
Da ist Philipp Wilhelm: 32 Jahre alt, Architekt und Präsident der kantonalen SP. Für die Bürgerlichen tritt Peter Engler an: 58 Jahre alt, Bergbahnchef auf der Lenzerheide und ehemaliges Mitglied der Davoser Regierung (FDP).
Seit Jahren ist das Landammann-Amt in der Hand der Freisinnigen. Im ersten Wahlgang im September machte Philipp Wilhelm von den damaligen vier Kandidierenden das beste Resultat. Mit nur gut 100 Stimmen weniger folgte Peter Engler.
Schulterschluss zwischen SVP und FDP
In der Folge stellte sich die SVP, die im September noch mit einer eigenen Kandidatin antrat, hinter den FDP-Mann Engler. Der taktische Rückzug der Kandidatur solle ermöglichen, dass das Landammann-Amt in bürgerlicher Hand bleibe, begründete die SVP.
Damit befindet sich Peter Engler in einer guten Ausgangslage. Würden alle, die die SVP-Kandidatin unterstützten, nun Engler wählen, dürfte er Landammann werden.
«Schwierige» Ausgangslage
Engler selbst gibt sich dennoch zurückhaltend. Da bereits zwei FDP-Mitglieder in der Davoser Regierung sitzen, gebe es in der Bevölkerung Diskussionen, ob ein dritter Freisinniger im Gremium das Richtige sei, sagt Engler. «Es wird schwierig. Die Chancen gewählt zu werden, stehen 50:50», sagt er.
SP-Kandidat Philipp Wilhelm sagt, er lasse sich durch das bürgerliche «Päckli» nicht aus der Ruhe bringen. Die Ausgangslage sei schwierig, aber «es sind Personenwahlen. Da spielt noch mehr mit als die Parteizugehörigkeit.»