- Der Eintritt in die städtischen Badeanlagen wird in Zürich nicht gratis.
- In Zürich-Seebach entsteht ein neues Quartier mit fünf Hochhäusern.
- Die freie Tanz- und Theaterszene erhält ein neues Fördersystem.
Gratis-Eintritt in städtische Freibäder
Stadt Zürich: Gegenvorschlag des Gemeinderats zur Volksinitiative «Sportstadt Züri»
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JA
53'388 Stimmen
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NEIN
63'180 Stimmen
Öffentlicher Gestaltungsplan Thurgauerstrasse
Stadt Zürich: Öffentlicher Gestaltungsplan Thurgauerstrasse
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JA
67'684 Stimmen
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NEIN
45'474 Stimmen
Neues Fördersystem Tanz und Theater
Stadt Zürich: Neues Fördersystem Tanz und Theater
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JA
79'628 Stimmen
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NEIN
37'416 Stimmen
Die Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher wollen den Badi-Eintritt weiterhin bezahlen. Das Stimmvolk hat einen Gegenvorschlag des Stadtparlaments mit gut 54 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt. Dieser sah vor, dass die von der Stadt betriebenen Freibäder für alle gratis sind. Die übrigen Sport- und Badeanlagen sollten nur für Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher bis 20 Jahre und für Bedürftige kostenlos sein. Weiter hätten auch städtische Sportvereine für die Nutzung der Anlagen keine Gebühren mehr bezahlen müssen.
Sportvorsteher Filipp Leutenegger, zeigte sich zufrieden mit dem Resultat. Er vermutet, dass die Befürchtung, die Badeanlagen könnten zu Spitzenzeiten überfüllt sein, zum Abstimmungsresultat geführt habe. Die Gegner der Vorlage waren zudem der Ansicht, dass die Sportförderpraxis der Stadt Zürich bereits heute darauf ausgelegt sei, der ganzen Bevölkerung Zugang zu Sport zu ermöglichen. Es gäbe bereits viele kostenlose und vergünstigte Sportangebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie für Personen in bescheidenen finanziellen Verhältnissen.
Die Befürworter der Gratis-Badeanlagen hatten argumentiert, es sei wichtig, dass alle Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher Sport treiben können – unabhängig davon, wie viel Geld sie hätten. In der Stadt Zürich ist die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen in einem Sportverein aktiv, bei den Erwachsenen ist es jeder Fünfte.
In Seebach kann eine Grossüberbauung entstehen
Auf einer der letzten grossen Baulandreserven der Stadt Zürich kann ein neues Quartier entstehen. Knapp 60 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben Ja gesagt zum öffentlichen Gestaltungsplan «Thurgauerstrasse». Auf einer Fläche von fünf Fussballfeldern entsteht in den nächsten Jahren eine Siedlung mit fünf Hochhäusern. 700 gemeinnütze und 200 Alterswohnungen sind geplant – mit Platz für 1800 Personen. Weiter gibt es günstige Flächen für das Gewerbe.
Hinter die Vorlage gestellt hatte sich der Zürcher Stadtrat. Das Projekt sei wichtig, damit die Stadt mit Qualität wachsen könne. Das Areal sei zentral gelegen und sehr gut erreichbar. Mit dem neuen Quartier könne preisgünstiger Wohn- und Gewerberaum geschaffen werden – unter Berücksichtigung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft. Der Zürcher Hochbauvorsteher André Odermatt versicherte allerdings, dass die Visionen und Ideen der Quartierbevölkerung ins Projekt einfliessen sollen. «Wir werden den Dialog wieder aufnehmen», sagte er.
Abstimmen musste die Bevölkerung über das Projekt, weil die IG Grubenacker das Referendum gegen den Gestaltungsplan ergriffen hatte. Die Gegner kritisierten im Vorfeld, dass riesige Projekt vergrössere die Hitzeinsel Zürich-Nord, da es zu wenig grün sei. Das Projekt sei zudem nicht zeitgemäss. Attraktiver Wohn- und Lebensraum würde nicht geschaffen, eher werde das bestehende Quartier von der neuen Mammutsiedlung erdrückt.
Neues Fördermodell für die Zürcher Tanz- und Theaterszene
Die freie Tanz- und Theaterszene in der Stadt Zürich wird gestärkt. 68 Prozent der Stimmbevölkerung sagten Ja zu einem neuen Fördersystem. Die Reform sieht vor, dass in Zukunft Ideen stärker gewichtet werden. Das heisst: 6.5 Millionen Franken gehen an Organisationen oder Personen aus der freien Szene, die mit ihren Konzepten überzeugen können. Daneben werden aber auch die Beiträge an Co-Produktionsstätten wie die Gessnerallee oder das Tanzhaus erhöht, damit sie die freie Szene besser unterstützen können. Das neue Förderkonzept kostet die Stadt jährlich 2.5 Millionen Franken, es soll Anfang 2024 eingeführt werden.