- Nach 16 Jahren verlieren SP und Grünes Bündnis die Mehrheit in der Basler Regierung.
- Im zweiten Wahlgang gewählt wurden Stephanie Eymann (LDP), Kaspar Sutter (SP) und Esther Keller (GLP).
- Sicherheitsdirektor Baschi Dürr (FDP) liegt rund 1'500 Stimmen hinter Esther Keller (GLP) und ist abgewählt.
- Neuer Regierungspräsident ist Beat Jans (SP), der klar vor Stephanie Eymann und Esther Keller liegt.
Heidi Mück (Grünes Bündnis) hat die Wahl in die Basler Regierung klar verpasst. Mück sollte nach dem Rücktritt der Basler Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann den Sitz der Grünen verteidigen. Ackermann hatte sich nach einem schlechten Abschneiden im 1. Wahlgang zurück gezogen.
Die Ausgangslage sei extrem schwierig gewesen, sagt Mück. «Ich hatte sehr wenig Zeit, mich zu profilieren und der Gegenwind gegen meine klare Positionen war stark.»
Das beste Resultat im zweiten Wahlgang machte Stephanie Eymann (LDP) mit knapp 32'000 Stimmen. «Ein solch tolles Resultat hätte ich nicht erwartet, umso grösser ist meine Freude», sagt Eymann. Allerdings sei ihre Freude auch ein wenig gedämpft, weil die Bürgerlichen die angestrebte Mehrheit in der Regierung nicht holen konnten und Baschi Dürr (FDP) abgewählt wurde.
Dürr gestand seine Wahlniederlage schon nach Auszählung der brieflichen Stimmen ein: «Ich bin abgewählt.» Persönlich sei er mit seinem Wahlresultat zufrieden. «Wir haben einen guten Wahlkampf gemacht und waren selten so nahe an der bürgerlichen Mehrheit dran wie jetzt. Aber am Schluss hat es nicht gereicht und das gilt es zu akzeptieren.» Er freue sich über die Wahl von Eymann.
Klar ist das Resultat bei der Präsidiumswahl. Hier hat Beat Jans (SP) einen Vorsprung von über 3'000 Stimmen auf Stephanie Eymann. Weit abgeschlagen beim Präsidium ist Esther Keller.
«Ich freue mich über diese wahnsinnige Ehre», sagte Jans nach seiner Wahl ins Regierungspräsidium. Er habe nicht mit einem derart klaren Resultat gerechnet. Wermutstropfen sei aber, dass die rot-grüne Mehrheit nun der Vergangenheit angehören werde.
Keller wurde also nicht zur Regierungspräsidentin gewählt. Glücklich zeigt sie sich aber über ihre Wahl in die Regierung. Sie sei sehr positiv überrascht, ohne eine breite Allianz im Hintergrund den Sprung in den Regierungsrat geschafft zu haben. Keller wertet das Gesamtresultat als Sieg für die Frauen, die Mitte und für das Klima.
Nach 16 Jahren kippt die Basler Regierung also zur Mitte. Den Bürgerlichen und den Grünliberalen ist mit Stephanie Eymann und Esther Keller ein Überraschungscoup gelungen. Eymann verfügt in Basel über keine politische Erfahrung. Esther Keller politisiert erst seit rund eineinhalb Jahren im Basler Grossen Rat.
Historisch ist nicht nur der Einzug der GLP in die Basler Regierung, sondern auch, dass die FDP nicht mehr im siebenköpfigen Regierungsrat vertreten ist.
Die Wahlbeteiligung bei den Regierungsratswahlen lag bei hohen 55.4 Prozent, bei der Präsidiumswahl bei 54.5 Prozent.
Bereits im ersten Wahlgang am 25. Oktober gewählt worden war mit einem Spitzenresultat Finanzdirektorin Tanja Soland (SP). Auf sie folgten Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP), Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP) und der neu angetretene gegenwärtige Nationalrat Beat Jans (SP).