Im Berner Stadtrat haben Politikerinnen und Politiker aus dem rot-grünen Lager die Mehrheit. Bei den Wahlen vom 29. November ist nicht mit grossen Veränderungen zu rechnen.
In Bern wählen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger tendenziell links – auch bei nationalen Wahlen. Interessant wird jedoch sein, wie gut die GLP abschneiden wird. Sie ist auch andernorts im Aufwind und macht Boden gut, meist auf Kosten anderer Mitteparteien oder der FDP. In der Berner Stadtregierung ist es möglich, dass das rot-grüne Lager (RGM) einen Sitz abgeben muss, es aber die Mehrheit behalten wird. Zusammen mit dem links-grün dominierten Stadtrat wird auch nach den Wahlen in Bern vornehmlich links-grüne Politik betrieben – insbesondere die Bürgerlichen werden es auch künftig schwer haben, ihre Anliegen durchzubringen.
Junge wollen ins Rathaus
Bei den Kandidierenden für den Stadtrat ist auffällig, dass viele sehr jung sind. Mehr als ein Drittel ist unter 35 Jahre alt. Der neue Berner Stadtrat könnte also recht jung werden.
Auffällig ist zudem die ungleiche Verteilung der Wohnquartiere der Kandidatinnen und Kandidaten. Einzelne Quartiere sind im Verhältnis zur Berner Wohnbevölkerung stark über oder untervertreten. Das zeigen Zahlen, die Fachleute von der Online-Wahlhilfe Smartvote für SRF ausgewertet haben.
Auch bei den Berufen sind einzelne Berufsgruppen besonders stark vertreten. Durch das Datenmaterial kann zudem die politische Ausrichtung aufgezeigt werden. Ein Beispiel ist das Thema Reitschule. Immer wieder wird über deren Schliessung diskutiert. Ein Fünftel der CVP-Kandidierenden befürworten eine Schliessung, bei der FDP jeder Vierte, bei der SVP alle. Auf der anderen Seite des politischen Spektrums sprechen sich alle Kandidatinnen und Kandidaten gegen eine Schliessung aus.