Die Aarauerinnen und Aarauer können am 24. November über das neue Stadion Torfeld Süd mit vier Hochhäuser abstimmen. Dafür bräuchte es einen Kredit von 17 Millionen Franken sowie eine Änderung der Bau- und Nutzungsordnung.
Die Vorgeschichte: Seit über 20 Jahren beschäftigt die Stadt Aarau die Frage nach einem neuen Stadion. Vor rund zehn Jahren stimmte das Volk einem Stadion mit Einkaufszentrum zu. Das Projekt verzögerte sich durch Einsprachen so lange, bis die Bauherrin HRS vom Projekt absah.
Das Projekt: Die Bauherrin stellte wenig später ein neues Projekt vor mit vier Hochhäusern anstatt eines Einkaufszentrums. Die Hochhäuser sollen das Stadion quersubventionieren. Um die Realisierung von Hochhäusern zuzulassen, soll die Bau- und Nutzungsordnung geändert werden. Zudem kann das Volk über den Kredit für den Stadionbau abstimmen.
Die Parteien: Sowohl Stadt- als auch Einwohnerrat stehen hinter dem Projekt. Innerhalb der Parteien machte sich jedoch Widerstand breit. Während SVP und FDP weiterhin klar hinter dem Projekt stehen, konnten sich die Linken um SP und Grüne sowie die GLP nicht einigen. Diese Parteien haben allesamt Stimmfreigabe beschlossen. Einzig die CVP fasste die Nein-Parole. Doch auch bei der CVP gibt es unterschiedliche Lager. Die Parole ist von der Parteiversammlung mit einem sehr knappen Entscheid gefasst worden.
Die Bevölkerung: Auch in der Bevölkerung gehen die Meinungen teilweise ziemlich auseinander, wie eine Strassenumfrage zeigt. «Ich bin kein Fussballfan, finde es aber wichtig, wenn es nun vorwärts geht mit dem Projekt. Es ergibt auch Sinn, verdichtet zu bauen. So viele Landreserven haben wir nicht mehr», sagt eine Passantin. Eine andere widerspricht und meint: «Das Projekt ist völlig überrissen. Es ist lächerlich für eine Mannschaft, die immer verliert, ein solches Stadion mit Hochhäusern zu bauen.»
Schwierige Frage: Häufig sind die Meinungen in der Bevölkerung jedoch auch nicht eindeutig. Die Kopplung des Stadions an die Zulassung von Hochhäusern macht die Abstimmung und Meinungsbildung schwierig, wie eine weitere Passantin findet: «Einerseits ist es gut, dass die jungen Leute ihren Sport dort ausüben können. Andererseits finde ich es schlecht, weil die Wohnsituation nicht sehr gut ist.» Seine Antwort auf die Stadionfrage wird das Aarauer Stimmvolk am 24. November geben.