Am 18. Juni entscheidet die Gemeinde Moutier, ob sie beim Kanton Bern bleiben oder in den Kanton Jura wechseln will. Vor der Abstimmung wird auf beiden Seiten die grosse Bedeutung von Moutier hervorgehoben. Sehen das die Stadt Biel und Gemeinden in der Region auch so? Ein Augenschein.
Carole Ristori ist Präsidentin der kleinen Gemeinde Crémines im Berner Jura. Sie hofft, dass Moutier beim Kanton Bern bleibt. «Die Region braucht Stabilität», sagt sie. Das Verhältnis zu Moutier sei gut.
Ein Kantonswechsel von Moutier wäre für ihre Gemeinde allerdings keine Katastrophe: Der eingeleitete Fusionsprozess mit Grandval, Eschert und Corcelles würde fortgesetzt. Wegen dieser Fusion verzichtet Crémines auf eine weitere Abstimmung über den Kantonswechsel.
Michel Leuenberger ist Präsident der kleinen Gemeinde Belprahon. Bei der Abstimmung über die Kantonszugehörigkeit des Berner Juras im Jahr 2013 lautete das Ergebnis 110 : 110 – eine Pattsituation. «Damit die Kirche im Dorf bleibt, werden wir noch einmal abstimmen, falls Moutier in den Kanton Jura wechseln will.»
Moutier sei nicht der grosse Bruder, sondern einfach ein Nachbar. Man habe keine gemeinsame Geschichte und werde hoffentlich auch in Zukunft keine haben, lässt Leuenberger seine Haltung durchblicken.
Erich Fehr ist Stadtpräsident von Biel. Sozusagen von Amtes wegen hält er sich im Abstimmungskampf zurück. Dazu habe sich Biel bereits 1994 verpflichtet. «Wir wollen nun nicht während dem Spiel die Regeln ändern.» Erich Fehr anerkennt, dass Moutier ein wichtiges Zentrum für die Region ist. Aber auch ohne Moutier bliebe der Kanton Bern zweisprachig. «Seine Brückenfunktion bleibt erhalten», sagt er zur Vermittlerrolle Berns zwischen der Deutschschweiz und der Romandie.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 6:32/17:30 Uhr)