- Das Nein-Komitee hat die Kampagne gegen die Initiative gegen Tierversuche lanciert.
- Die Initiative gefährdet gemäss dem Nein-Komitee die Gesundheit von Mensch und Tier und schade dem Forschungsplatz Schweiz.
- Abgestimmt über die Vorlage wird am 13. Februar.
Es sei eine der radikalsten Vorlagen der letzten Jahre mit drastischen Folgen, argumentierten die Gegnerinnen der Initiative vor den Medien in Bern. Die Schweiz würde vom Fortschritt in der Human- und Tiermedizin abgeschnitten und dem Forschungsplatz würde massiver Schaden zufügt.
Das Nein-Komitee sorgt sich auch um die Gesundheitsversorgung in der Schweiz. Bei Annahme der Initiative könne die Schweiz weder neue Medikamente entwickeln noch importieren. Für die Entwicklung neuer Krebsbehandlungen oder für Impfstoffe gegen Covid-19 etwa sei Forschung an Tieren und Menschen jedoch nötig.
Tierversuche würden ins Ausland verlagert
Laut Komitee verfehlt die Initiative zudem das Ziel. Tierversuche würden nicht verhindert, sondern einfach ins Ausland verlagert, wo weniger strenge Tierschutzgesetze gelten.
Betroffen von dem Verbot seien auch Bauernbetriebe. Neue Futtermittel, Stallsysteme in der Tierhaltung oder die Digitalisierung mit Melk- und Fütterungsrobotern müssten vor ihrer Zulassung getestet werden. Ansonsten stünden die Sicherheit und Gesundheit der Tiere auf dem Spiel, so das Nein-Komitee. Zudem wäre bei Annahme der Initiative das Üben von Klauenpflege und Geburtshilfe in Kursen nicht mehr möglich.
Das Volksinitiative «Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot – Ja zu Forschungswegen mit Impulsen für Sicherheit und Fortschritt» fordert ein bedingungsloses Verbot von Tierversuchen und Forschung am Menschen in der Schweiz. Neu entwickelte Produkte, die unter Anwendung von Tierversuchen entwickelt wurden, sollen zudem nicht mehr importiert werden dürfen.
Das Parlament empfahl die Initiative ohne eine einzige Ja-Stimme zur Ablehnung. Auch der Bundesrat lehnt sie ab.