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Massnahmenpaket zugunsten der Medien bleibt hart umkämpft
Aus Tagesschau vom 02.02.2022.
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Abstimmung zum Medienpaket Bei der Medienförderung öffnet sich ein Stadt-Land-Graben

Besonders die regionalen und lokalen Verlage in ländlichen Regionen der Schweiz sind vom Wandel in der Medienbranche betroffen. Immer mehr Werbegelder fliessen ab in den Online-Bereich, häufig auch ins Ausland. Die Absicht einer Mehrheit des Parlaments und des Bundesrats war klar: Mit dem Massnahmenpaket für die Medien soll primär der Lokal- und Regionaljournalismus «gerettet» werden.

Ländliche Bevölkerung besonders skeptisch

Doch die SRG-Umfrage vom Institut gfs.bern zehn Tage vor der Abstimmung zeigt: Gerade die ländliche Bevölkerung ist besonders skeptisch, wenn es um die staatliche Unterstützung der Medien geht. Während 50 Prozent der Befragten in grossen Agglomerationen Ja zur Medienförderung sagen, sind es im ländlichen Raum 44 Prozent. Auf dem Land sagt sogar eine Mehrheit von 51 Prozent Nein. Mindestens ein kleiner Stadt-Land-Graben tut sich hier auf.

Die Umfrageverantwortlichen von gfs.bern erklären sich diesen Stadt-Land-Graben vor allem mit der klaren Links-rechts-Polarisierung bei dieser Vorlage. Während die Anhängerinnen von Grünen, SP, der Grünliberalen und der Mitte klar bis deutlich für mehr staatliche Medienunterstützung sind, wird diese von den bürgerlichen Parteien umso deutlicher abgelehnt. Und das Land tickte schon immer bürgerlicher.

Misstrauen gegenüber Medien

Die letzten beiden Pandemiejahre machten auch deutlich: Besonders Teile der ländlichen Bevölkerung haben zunehmend Misstrauen gegenüber dem Staat, aber auch gegenüber den Medien. Die SVP moniert in ihrem Parteiprogramm zum Stadt-Land-Graben: Linke Journalisten in den Städten würden der Landbevölkerung vorschreiben wollen, wie sie zu leben hätten. Dieses Narrativ hat wohl auch Spuren in diesem Abstimmungskampf hinterlassen.

Den Befürwortern der Medienförderung macht diese Entwicklung Sorgen: Es ist bis jetzt wenig gelungen, der ländlichen Bevölkerung zu erklären, dass sie am meisten von der Medienkrise betroffen ist. Die abnehmende Medienversorgung und die zunehmende Konzentration in den Städten trifft den ländlichen Raum besonders.

Kampagne für die Landbevölkerung

Es ist kein Zufall, dass sich die neuste Kampagne der Mediengesetz-Befürworter nun genau mit dieser Botschaft an die Landbevölkerung richtet. Das Pro-Komitee muss nicht nur die Mobilisierung in den Städten forcieren, wenn die Befürworter diesen Abstimmungskampf noch gewinnen wollen. Es braucht wohl vor allem noch viel Überzeugungsarbeit auf dem Land.

Andy Müller

Bundeshausredaktor

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Andy Müller ist Bundeshausredaktor des Schweizer Fernsehens. Zuvor war er Themenplaner und stellvertretender Redaktionsleiter von «10vor10».

Hier finden Sie weitere Artikel von Andy Müller und Informationen zu seiner Person.

SRF 4 News, 02.02.2022, 06.00 Uhr

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