Heute ist Chur West kein Stadtteil, der die Leute anzieht. Es gibt Garagen, Baumärkte, viele Büros. Das soll sich ändern: Die Stadt möchte, dass aus den rund 2000 Leuten, die jetzt hier leben und arbeiten, bis zu 6500 werden.
Laut der Abstimmungsbotschaft soll Chur West neben der Altstadt zu einem «zweiten urbanen Zentrum» werden.
Ein neuer Bahnhof soll es richten
Am 25. September stimmen die Churerinnen und Churer über einen Kredit von 20.7 Millionen Franken ab. Damit soll aus der heutigen kleinen Haltestelle «Chur West» ein richtiger Bahnhof werden. Das ganze Projekt kostet zwar rund 61 Millionen Franken, den grössten Teil der Kosten übernimmt jedoch die Rhätische Bahn mit 33.9 Millionen Franken und auch der Kanton Graubünden beteiligt sich mit 6.2 Millionen Franken.
Die Kosten könnten für Chur sogar noch geringer werden, da die Stadt Beiträge des Bundes aus den Agglomerationsprogrammen erwartet. Der Bund würde bei einer Zusage nochmals 10.4 Millionen übernehmen. Die Stadt müsste dann noch 10.3 Millionen Franken bezahlen.
Wie sieht das Projekt aus? Die heutige Haltestelle wird um rund 250 Meter verschoben und führt über eine Strasse. Diese Strasse müsste abgesenkt werden. Zum neuen Bahnhof würde auch ein öffentlicher Platz gehören, eine Bushaltestelle und eine Velostation für mindestens 170 Velos.
Die Vorlage über den Kredit von 20.7 Millionen Franken für den neuen Bahnhof Chur West gilt als unumstritten.
Die Kulturschaffenden wollen mehr Platz
In der zweiten Churer Abstimmung vom 25. September geht es zwar um weniger Geld, sie ist aber umstrittener. Seit Jahren bemängeln Kulturschaffende, dass es in der Stadt Chur zu wenig günstige Proberäume gebe. Die Stadt soll nun jedes Jahr rund eine halbe Million Franken an den Verein «Kulturraumnetzwerk Chur» bezahlen. Dieser Verein würde Räume mieten und Kulturschaffenden günstig zur Verfügung stellen.
Gegen die Vorlage stellt sich die SVP. Sie hat bereits im Churer Stadtparlament gegen das Projekt gestimmt. Ihre Begründung: Die Stadt Chur unterstütze die Kultur bereits genug. Es sei nicht sinnvoll, neben der Kulturfachstelle der Stadt noch einen Verein zu gründen und noch mehr Geld auszugeben.