Aarau:
Investitionsbeitrag von 9 Mio. Franken sowie ein zinsloses, rückzahlbares Darlehen von maximal 3 Mio. Franken
JA
75.7%
4'548
Stimmen
NEIN
24.3%
1'459
Stimmen
Das Aarauer Kulturlokal Kiff ist über den Kanton hinaus bekannt. Konzerte, Festivals, Theater – die Kultur in der Futterfabrik (Kiff) ist ein Begriff, 45'000 Gäste pilgern jährlich hierhin. Nun braucht es nach 30 Jahren Zwischennutzung der ehemaligen Futterfabrik einen Neubau. Die Aarauer Stimmbevölkerung hat am Sonntag 12 Millionen Franken dafür bewilligt. Der Entscheid war mit fast 76 Prozent Ja-Stimmen deutlich.
Der Neubau kostet 29 Millionen Franken. Neben der Stadt ist der Kanton Aargau mit 10 Millionen ein grosser Geldgeber, auch die Aargauische Kantonalbank beteiligt sich daran. Dazu kommen weitere Kredite sowie Beiträge von Stiftungen und Sponsoren sowie aus einem Crowdfunding.
Kiff heute und ab 2026
Das neue Kiff wird einen doppelt so grossen Konzertsaal haben für 1000 Personen sowie einen kleineren Saal für 250 Personen. Dazu kommen ein Restaurant, Büros und Übungsräume. Auch das Alternativradio Kanal K wird seine Studios ins neue Kiff verlegen. Die Eröffnung ist für 2026 geplant.
Positive Überraschung im Kiff
Die Deutlichkeit der Zustimmung in Aarau hat selbst die Verantwortlichen des Kiffs überrascht. Nach Nächten mit Bauchschmerzen, ob der Kredit in Aarau wohl durchkommt, könne man nun feiern, sagt Gisela Roth, Präsidentin des Kiff. Die hohe Zustimmung erklärt sie so: «Ich glaube das Kiff ist in Aarau sehr verwurzelt. Man spürte, wie viele Leute sich hier zu Hause fühlen.»
Das Kiff ist in Aarau sehr verwurzelt.
Viele Aarauerinnen und Aarauer seien mit dem Kiff verbunden, viele hätten hier gearbeitet, Konzerte erlebt. «Aarau ohne Kiff? Unvorstellbar», titelte das Kiff in seiner Stellungnahme nach der Abstimmung. Die Stimmung unter den Verantwortlichen sei ausgelassen, erklärte Präsidentin Gisela Roth. Man wolle das Geld umsichtig nutzen und den Rest des Kredits noch auftreiben. Es fehlen noch 1.8 Millionen Franken, habe aber schon Absichtserklärungen von Stiftungen erhalten, sofern Aarau eben dem Kredit zustimmt.
Kiff Aarau – 30 Jahre Zwischennutzung
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Das Kiff– Kultur in der Futterfabrik ist eine mittlerweile 30-jährige Zwischennutzung in der ehemaligen Futterfabrik in Aarau.
1991 wurde der offizielle Betrieb in den Ateliers und einem Veranstaltungsraum aufgenommen. Das Kiff veranstaltet Konzerte in den Bereichen Rock, Pop, Hip Hop, Indie, World, Metal sowie Parties, Comedy- und Literaturveranstaltungen.
13 Festangestellte arbeiten für das Kiff. Fast 200 freiwillige Helferinnen und Helfer sind dazu gelegentlich im Einsatz.
Seit 2011 ist das Kiff ein Aargauer Kulturleuchtturm und erhält damit Geld des Kantons.
Widerstand gegen den Kredit gab es im Aarauer Parlament einzig von der SVP. Die Partei möchte das Abstimmungsresultat auf Anfrage von SRF nicht kommentieren. Die Bauarbeiten für das neue Kiff sollen 2024 starten.
Grosse Zustimmung bei 4 Aarauer Vorlagen
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Nicht nur der Neubau des Kiffs wurde in Aarau bewilligt, auch das Aarauer Budget mit einer moderaten Steuersenkung, Tagesschulen in Aarau/Buchs und Familienzentren kamen an der Urne deutlich durch.
Keine zufälligen Entscheide, sagt SRF-Redaktorin Barbara Mathys. Die Stimmbeteiligung lag bei vergleichsweise hohen 42 Prozent.
Die Abstimmung zum Kiff habe viele an die Urne gelockt, auch wenn keine nationalen und kantonalen Abstimmungen stattfanden. Das Kiff gilt als Institution in Aarau – und im Zuge dieser Abstimmung kamen dann auch die anderen «linken» Vorlagen deutlich durch, Tagesschulen und Familienzentren, erklärt SRF-Redaktorin Barbara Mathys die hohen Zustimmungen zu den Vorlagen in Aarau.
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