Das Problem beschäftigt die Nidwaldner Politik seit über 40 Jahren: Der Dorfkern des Hauptorts Stans ist häufig überlastet, die Autos, Lastwagen und Busse bleiben stecken.
Abhilfe schaffen soll nun das Projekt «Stans West» - ein Strassenstück, das von der Autobahnausfahrt Stans Nord der Zentralbahn-Linie entlang bis nach Ennetmoos führen würde.
Für die Regierung steht fest: «Mit dieser zusätzlichen Strasse bekommen wir die Möglichkeit, das Dorfzentrum zu entlasten und es damit auch attraktiver zu machen», sagt Baudirektorin Therese Rotzer.
Damit wir uns weiterentwickeln können, müssen wir etwas machen. Und da ist Stans West genau richtig.
Unterstützung erhält sie von ihrer Partei, der Mitte, sowie von der SVP. Deren Landrat Toni Niederberger findet: «Damit wir uns weiterentwickeln können, müssen wir etwas machen. Und da ist Stans West genau richtig.»
Nein-Parole von Grünen und FDP
Anders sehen dies die Grünen und die Mehrheit der FDP. Sie haben die Nein-Parole beschlossen. Nicht, weil sie grundsätzlich gegen eine Umfahrung wären. Sondern weil das vorliegende Projekt sie nicht überzeugt.
Das Projekt ist wie ein falscher Strich in die falsche Umgebung hineingezeichnet.
«Es verbraucht viel zu viel Land und bewirkt zu wenig Entlastung», bemängelt der grüne Landrat Alexander Huser. Das Projekt sei «wie ein falscher Strich in die falsche Umgebung hineingezeichnet.»
Und Dominik Steiner von der FDP hält es für unausgereift. Denn es würden nicht alle Kosten ausgewiesen. Über 18.8 Millionen Franken wird jetzt abgestimmt, später aber kämen weitere Kosten hinzu – für flankierende Massnahmen wie etwa Tempo 30 in Stans. «Und ich finde, die Bevölkerung soll das Recht haben zu wissen, worüber sie abstimmt und was das ganze Projekt am Schluss kostet», sagt Steiner. Er möchte, dass die Regierung zuerst noch weitere Varianten aufzeigt.
Pro-Contra Linie geht nicht den Parteien entlang
Stans West ja oder nein? Es dürfte spannend werden, welche Antwort das Nidwaldner Stimmvolk am 27. November auf diese Frage gibt. Denn trotz der offiziellen Empfehlungen der Parteien - in allen Lagern gibt es beide Meinungen: pro und contra.