Über eine Million Fahrgäste transportieren die Rigi Bahnen jährlich auf die Königin der Berge. Sie verteilen sich auf mehrere Bahnen am Berg. Aber trotzdem wird es häufig eng. Das zeigt sich besonders bei der Luftseilbahn, die von Weggis nach Rigi-Kaltbad führt.
Dicht gedrängt stehen jeweils bis zu 70 Personen in der Kabine – die meisten haben nichts von der schönen Aussicht auf den Vierwaldstättersee. Doch diese Zeiten sollen bald vorbei sein. Die Rigi Bahnen planen eine neue Gondelbahn mit 22 Gondeln, in denen jeweils zehn Gäste bequem sitzen können.
Gemeinde will Grundlage schaffen
Für das Projekt braucht es in einem ersten Schritt eine Änderung des Zonenplans. Es soll ein sogenannter Seilbahnkorridor geschaffen werden. Eine raumplanerische Grundlage, die es vor 60 Jahren, als die heutige Seilbahn gebaut wurde, noch nicht gab.
Die Weggiser – davon bin ich überzeugt – wollen die Bahn.
Wenn auch in Zukunft noch eine Bahn von Weggis auf die Rigi führen soll, dann brauche es diesen Korridor - unabhängig davon, wie das neue Bahnprojekt genau ausgestaltet sein wird, sagt der zuständige Weggiser Gemeinderat Baptist Lottenbach. Die Abstimmung über den Seilbahnkorridor sei deshalb eine Grundsatzfrage: «Wollen wir eine Seilbahn oder nicht?» Für ihn ist die Antwort klar: «Die Weggiser – davon bin ich überzeugt – wollen die Bahn.»
Verschiedene Naturschutzorganisationen sind jedoch skeptisch gegenüber den Plänen. Sie kritisieren, dass die neue Bahn weniger hoch über das Gebiet fahren und so das Wild stören werde. Weiter befürchten sie Rodungen im Schutzwald oberhalb von Weggis, weil ein Teil der zusätzlich benötigten Masten dort zu liegen käme.
Zusammengefasst soll der Stimmbürger über eine Vorlage abstimmen, deren tatsächliche Auswirkungen aufgrund der vorliegenden Unterlagen nicht erkennbar sind.
Die Abstimmung über die raumplanerischen Grundlagen sei deshalb zu früh angesetzt: «Zusammengefasst soll der Stimmbürger über eine Vorlage abstimmen, deren tatsächliche Auswirkungen aufgrund der vorliegenden Unterlagen nicht erkennbar sind», schreiben die Naturschutzorganisationen in ihrer Einsprache. Diese ist Teil der Abstimmungsvorlage – in welcher der Gemeinderat beantragt, sie abzuweisen.
Keine kritischen Stimmen an der Versammlung
Auch vonseiten einiger Bewohnerinnen und Bewohner von Rigi-Kaltbad gibt es Bedenken an den Plänen der Rigi Bahnen. Doch sie dürften in der Minderheit sein - das zeigte sich etwa an der Orientierungsversammlung der Gemeinde: Dort äusserte sich niemand gegen die Änderung des Zonenplans.
Doch auch wenn vieles auf ein Ja der Weggiser Stimmbevölkerung hindeutet: Nach der Abstimmung müssen sich die Projektverantwortlichen der neuen Gondelbahn nach Rigi-Kaltbad auf kräftigeren Gegenwind seitens der Umweltverbände einstellen – wenn das konkrete Bauprojekt vorliegt.