- Das Neuenburger Stimmvolk hat einem Kredit von 186 Millionen Franken für das Umfahrungsprojekt mit grosser Mehrheit zugestimmt.
- 77.1 Prozent der Stimmberechtigten heissen das Projekt gut. Die Stimmbeteiligung liegt bei 47.9 Prozent.
- Der Grosse Rat hatte das Geschäft im März abgesegnet. Darauf ergriff ein Komitee aus der Linkspartei Solidarités, den Jungen Grünen, Greenpeace und dem Klimastreik das Referendum.
Ostumfahrung La Chaux-de-Fonds
Kanton Neuenburg: Ostumfahrung La Chaux-de-Fonds
-
JA
49'233 Stimmen
-
NEIN
14'607 Stimmen
Alle Gemeinden des Kantons sagten Ja. In La Chaux-de-Fonds betrug der Ja-Anteil 82 Prozent. In Le Cerneux-Péquignot, einer Gemeinde im Neuenburger Jura, legten sogar 91.7 Prozent der Abstimmenden ein Ja in die Urne.
«Es ist ein historischer Sonntag der kantonalen Einheit», sagte Staatsrat Laurent Favre (FDP) gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Bevölkerung habe sich auf eine gemeinsame Vision geeinigt.
Die Behörden und die Mehrheit der Parteien waren der Meinung, dass der geplante Tunnel notwendig ist, um die Innenstadt von Staus zu befreien. Die Befürworter versprechen sich davon eine bessere Lebensqualität für die Bevölkerung und eine Steigerung der Wohn- und Wirtschaftsattraktivität. Mit dem Bau werde auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gefördert und dies trage auch zur Verringerung des Strassenlärms bei.
Das Referendumskomitee dagegen kritisierte, die neue Strasse werde die Verkehrsprobleme der Uhrenstadt nicht lösen.
Die ökologische Frage wurde im Abstimmungskampf komplett ignoriert.
Der Bau neuer Strassen führe in der Regel zu einer Zunahme des Verkehrsaufkommens und trage nicht dazu bei, die Staus zu verringern.
«Die ökologische Frage wurde im Abstimmungskampf komplett ignoriert», bedauert Robin Augsburger vom Referendumskomitee. Es habe sich «alles um die Fantasie einer Verbesserung der Lebensqualität in La Chaux-de-Fonds gedreht, die ohne die H18 unmöglich zu erreichen wäre».
Noch zwölf Einsprachen sind hängig
Trotz des deutlichen Abstimmungsresultats sind noch nicht alle Hürden genommen: Derzeit werden zwölf Einsprachen von Anwohnenden bearbeitet. «Wir sind zuversichtlich, dass die Einsprachen im ersten Quartal 2022 aufgehoben werden und der Bau bewilligt wird», sagt Staatsrat Favre.
Die Arbeiten für die Umfahrungsstrasse sollen zwischen 2022 und 2027 durchgeführt werden.