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Das System Betreuungsgutscheine: Was es ausmacht und warum es geändert werden soll
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 15.11.2021. Bild: Keystone
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Abstimmung Stadt Luzern Erfolgsmodell Betreuungsgutscheine soll angepasst werden

Damit sich mehr Eltern Betreuungsplätze in Kitas leisten können, will die Stadt Luzern mehr Geld ausgeben.

Die sogenannten Betreuungsgutscheine sind eine Erfolgsgeschichte: Vor etwas über zehn Jahren stellte die Stadt Luzern in einem Pilotprojekt bei der Finanzierung von Kitas auf das neue Gutscheinsystem um. Dieses bewährte sich so gut, dass es inzwischen von vielen Gemeinden übernommen worden ist: Inzwischen arbeiten 38 der 80 Luzerner Gemeinden mit dem Modell der Gutscheine.

In der Stadt Luzern ist das System aber in die Jahre gekommen und es soll – wenn es nach der Politik geht – Anpassungen geben. Am 28. November stimmt die Stadtbevölkerung darüber ab.

Wie funktioniert das System Betreuungsgutscheine? Eltern erhalten via Gutscheine Geld, wenn sie gewisse Voraussetzungen erfüllen: So muss das Kind einen Platz in einer anerkannten Kita haben. Und die Eltern müssen berufstätig sein: Beide zusammengerechnet mindestens 120 Prozent (beziehungsweise 20 Prozent bei Alleinerziehenden). Der Zustupf ist nach Einkommen abgestuft.

Warum braucht es diese Unterstützung überhaupt? Sie soll den Eltern ermöglichen, Kinderbetreuung und Berufstätigkeit unter einen Hut zu bringen. Kitas sind nämlich nicht billig: Ein Betreuungsplatz in der Stadt Luzern kostet über 100 Franken – pro Tag. Für Leute mit weniger hohen Löhnen lohnt es sich deshalb schnell nicht mehr, zu arbeiten, weil das Einkommen gleich von der Kinderbetreuung wieder weggefressen würde.

Warum will die Stadt Luzern das System anpassen? Die Anzahl Krippenplätze hat in den letzten Jahren stagniert. Eine Untersuchung der Stadt hat gezeigt, dass dies in erster Linie auf finanzielle Gründe zurückzuführen ist: Trotz Betreuungsgutscheinen sind die Plätze für einige Eltern zu teuer. Das hat mit vergangenen Sparmassnahmen der Stadt zu tun, aber auch damit, dass die Tarife in den Kitas gestiegen sind.

Was soll nun geändert werden? Die Stadt will künftig rund 6 statt wie bisher 4 Millionen Franken pro Jahr für Betreuungsgutscheine ausgeben. Konkret bedeutet dies einerseits, dass Bezugsberechtigte mehr Geld erhalten würden. Und andererseits würde der Kreis der Bezügerinnen und Bezüger ausgeweitet: Die Einkommensobergrenze, die dazu berechtigt, Gutscheine zu erhalten, würde erhöht. Ausserdem gäbe es auch höhere Zustüpfe für Familien mit mehreren Kindern.

Ist die Vorlage umstritten? Nein. Alle Parteien in der Stadt Luzern unterstützen die Änderungen. Im Parlament hatte es nur Diskussionen zu Details gegeben, sonst aber war man sich einig: Das Gutscheinsystem sei grundsätzlich gut, brauche nun aber Anpassungen.

Regionaljournal Zentralschweiz, 15.11.2021, 17:30 Uhr

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