SP-Frau Stefanie Ingold tritt die Nachfolge von FDP-Stadtpräsident Kurt Fluri an, der 28 Jahre im Amt war. Sie setzte sich im zweiten Wahlgang gegen den FDP-Kandidaten Markus Schüpbach durch.
Ingold erzielte rund 300 Stimmen mehr als ihr Konkurrent und kam auf 3649 Stimmen. Schüpbach machte 3369 Stimmen. Bereits im ersten Wahlgang im Juni lag Schulleiterin Stefanie Ingold knapp vor Markus Schüpbach, Direktor der Solothurner Gebäudeversicherung. Die Stimmbeteiligung betrug 63 Prozent.
Es ist das erste Mal, dass die SP in Solothurn das Stadtpräsidium stellt. Zuvor hatte über 100 Jahre immer ein Vertreter der FDP das Amt inne. Ingolds Vorgänger Kurt Fluri war seit 1993 im Amt und trat nach 28 Jahren nun nicht mehr an.
In Solothurn steht die Stadtpräsidentin dem Gemeinderat vor. Dieser ist mit 30 Mitgliedern das vollziehende und verwaltende Organ der Gemeinde. Eine Stadtregierung und ein Parlament gibt es nicht.
Personenwahl und bessere Mobilisierung
In einer ersten Reaktion zeigte sich Stefanie Ingold überwältigt. Die letzten Wochen sei ein Auf und Ab der Gefühle gewesen. Am Schluss sei es nun wohl eine Personen- anstatt eine Parteienwahl gewesen.
Markus Schüpbach erklärt sich seine Niederlage unter anderem damit, dass die Linke offenbar besser mobilisieren konnte als die Bürgerlichen. Zudem gebe es auch in Solothurn den Trend, dass vermehrt eine linksgrüne Wählerschaft in Städten wohne.
Gewählt wurde in der Stadt Solothurn auch das Vize-Stadtpräsidium. Der bisherige Pascal Walter (CVP) verteidigte im zweiten Wahlgang sein Amt mit 3671 Stimmen. Herausforderin Laura Gantenbein (Grüne) kam auf 3250 Stimmen.