In den Ferien privat bei Einheimischen wohnen - dieses Versprechen der Vermietungsplattform Airbnb wird auch in der Stadt Luzern laufend beliebter. Zu finden ist ein breites Angebot: von einfachen, günstigen Zimmern in Studenten-WGs bis zu Luxuswohnungen - häufig im Stadtzentrum. Aber es mischen auch Profivermieter mit, welche mehrere, teils hochpreisige Angebote führen, die sich speziell an Touristen richten.
Letztes Jahr zählte das Stadtluzerner Steueramt bereits 80 Airbnb-Vermieter, und es werden immer mehr. Insgesamt wurden letztes Jahr 5'500 Übernachtungen dem Steueramt angegeben, im 2016 waren es noch 3200.
Lukratives Geschäft verdrängt Mieterinnen und Mieter
Vor allem das professionelle Vermieten stösst auf Kritik. Beim Quartierverein Hirschmatt-Neustadt im Luzerner Stadtzentrum blickt man mit gemischten Gefühlen auf diese Entwicklung, sagt der Co-Präsident des Quartiervereins Markus Schmid: Zwar freuten sich die Geschäftsleute im Quartier, weil dank den Airbnb-Wohnungen auch mehr Touristinnen und Touristen die Läden frequentierten. Aber so würden normale Mieter verdrängt.
Diese Befürchtung teilt auch der Mieterverband Luzern. Geschäftsführer Cyrill Studer Korevaar verlangt, dass man den professionellen Vermietern besser auf die Finger schaut. Wer zehn Zimmer auf Airbnb anbietete, arbeite professionell. Der Hauptwohnsitz des Vermieters müsste in der angebotenen Wohnung sein.
Missbrauch könnte man verhindern, wenn der Hauptwohnsitz in der angebotenen Wohnung sein müsste.
In Luzern gibt es (anders als im Kanton Zug) noch keine Vereinbarung mit Airbnb, die Kurtaxen und Beherbergungsabgaben direkt über die Plattform einzuziehen. So müssen Luzerner Stadtangestellte aktiv werden: Jahr 2015 zogen sie bei 3200 Nächten 8000 Franken ein. 2016 waren es bei 5500 Nächten 13'000 Franken.
Die Luzerner Stadtregierung wünschte sich aber, dass auch im Kanton Luzern eine solche Regelung etabliert wird, schreibt sie in ihrer Antwort auf einen Vorstoss aus dem Stadtparlament.