Beat Huber ist Gärtner und Schreiner. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit Alphörnern. In seiner Werkstatt in Leutwil, oberhalb des Hallwilersees, tüftelt der 62-Jährige an neuen Instrumenten. Angefangen habe er damit vor gut 15 Jahren, dank einem Kollegen.
Die ersten Versuche seien noch als Brennholz im Feuer gelandet, erzählt Beat Huber lachend. Mittlerweile hat er aber seine Alphörner perfektioniert. Auch die Arbeitsweise hat sich in den Jahren verändert. Früher entstanden seine Alphörner in Handarbeit, heute übernimmt eine grosse automatische Fräsmaschine einen Grossteil der Arbeit.
Die Instrumente zeichnet Huber nicht mehr auf Papier, sondern mit einer speziellen Computersoftware. So könne man nicht nur genauer arbeiten, sondern auch viel schneller. Von Hand benötige man für ein Alphorn rund 85 Stunden, mit der Maschine nur noch etwa 14 Stunden.
Pro Jahr entstehen so zwischen fünf und zehn Alphörner in seiner Werkstatt in Leutwil. Der Aargauer verkauft seine Instrumente mittlerweile in die ganze Welt. «Eines habe ich nach Australien verkauft, eines nach Chile und einige nach Holland, Frankreich und Deutschland», erzählt Huber stolz. Das Ganze soll aber weiter ein Hobby bleiben, Werbung für seine Instrumente mache er keine.
Mittlerweile macht Huber in seiner Werkstatt in Leutwil auch noch andere Instrumente ausser Alphörner, zum Beispiel Alpsaxophone. Das seien Alphörner, die dreimal zusammengefaltet seien, damit sie wie ein Saxophon aussehen. Vom Klang her seien sie etwa gleich wie ein Alphorn. Huber hat aber auch schon Sousaphone aus Holz produziert. Das sind Blasinstrumente, die man teilweise bei Guggenmusikern sieht.
In seiner Werkstatt in Leutwil sind aber auch schon Xylophone oder historische Blasinstrumente entstanden. Derzeit arbeitet der 62-Jährige an einem Serpent. Das sei ein Instrument, das man in grossen Orchestern für Barockmusik brauche und heute kaum mehr hergestellt werde.
Von Traditionen lässt sich der 62-Jährige nicht einengen. Er macht, was er gerade Lust darauf hat; so hat er auch unkonventionelle Verzierungen für seine Instrumente kreiert. Auf einem seiner Alphörner ist zum Beispiel eine halbnackte Frau zu sehen. Mit diesem Instrument sei er auch schon aufgetreten mit seiner Alphorngruppe, in der er seit Jahren mitspielt. Sein Alphorn mit der Frau sei das meistfotografierte Sujet gewesen, erzählt Huber lachend.
Beat Huber hat noch unzählige Ideen für weitere Instrumente. Eines seiner nächsten Projekt ist ein Alphorn aus Plexiglas. All diese neuen Projekte will er nach seiner Pensionierung anpacken. «Dann habe ich genügend Zeit, um weiterzupröbeln», freut sich der 62-Jährige.