Im Sommer arbeiten auf den Ostschweizer Alpen auch viele Sennen und Hirten aus dem Ausland: aus Deutschland, Österreich oder auch von weiter weg. Andrea Koch ist Geschäftsleiterin des Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verbandes und sie sagt, sie spüre in Gesprächen und Anfragen die Sorge, dass im Sommer zu wenig Personal da sei.
Verband sucht Helfer
Konkrete Zahlen gibt es nicht. Weder wie viele Alpen auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen sind, noch wie viele Leute aufgrund des Virus nicht kommen. «Ich kenne momentan auch nur einzelne Beispiele», sagt Andrea Koch. Trotzdem hat ihr Verband einen Aufruf gestartet: Leute aus der Schweiz, die auf einer Alp helfen können und wollen, sollen sich melden.
Denn: Die Arbeit auf einer Alp sei anspruchsvoll. Entsprechend schwierig sei es, kurzfristig jemanden zu finden.
Es braucht bald Klarheit
Erfahrung bei der kurzfristigen Suche von Personal für Alpen hat die Bündnerin Sarna Bernet von der IG-Alp. Diese IG betreibt über den Sommer eine Hotline für Alpen, wenn dort jemand plötzlich ausfällt, zum Beispiel krank wird oder einen Unfall hat.
Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass wir auf ausländisches Alpenpersonal angewiesen sind.
Sarna Bernet glaubt nicht, dass nun alles Personal durch Leute aus der Schweiz ersetzt werden kann. Dafür sei der Anteil von Helferinnen und Helfern aus dem Ausland zu gross.
Sie gibt jedoch zu bedenken, dass die Entscheidung, auf die Alp zu kommen, in diesen Tagen und Wochen falle. Auch bei Ausländerinnen und Ausländern. Deshalb werde sich schon bald zeigen, ob es diesen Sommer wirklich zu wenig Leute auf den Alpen hat.