Aarau fiebert dem 10. Oktober 2020 entgegen. An diesem Tag wird ein neues Kulturhaus eröffnet, die Alte Reithalle. Am Dienstag war der Spatenstich. Für rund 20 Millionen Franken wird die Halle fit gemacht für die Kultur. Es braucht ein Dach über dem Dach, neue elektrische Installationen, Einbauten für Garderoben, WCs etc. Für den Betrieb wird der Verein Alte Reithalle und Tuchlaube Aarau (ARTA) zuständig sein. Präsidentin ist die ehemalige Aargauer Ständerätin Christine Egerszegi.
SRF: Christine Egerszegi, in der Alten Reithalle wird man Tanz sehen und Theater, auch modernen Zirkus, und Argovia Philharmonic wird Konzerte geben. Ist das nicht etwas viel auf einmal?
Nein, es ist eine unglaubliche Chance, die es in der Schweiz so bis jetzt nicht gibt. An dieser Aufgabe hat mich gereizt, dass man all diese Kulturformen zusammenfasst und ein Haus macht mit Ausstrahlung für die Stadt, den Kanton und darüber hinaus.
Nun baut man, nachher kommt dann aber der Betrieb. Ich habe schon gehört, dass die Mittel für den Betrieb eher knapp seien, gemessen an den Ambitionen, die man hat.
Wir haben ein genaues Budget, und es sieht so aus, wie wenn wir damit durchkommen. Das Budget ist gesichert mit Beiträgen vom Kanton und der Stadt. Dass wir aber für die Gipfeli und das Schüümli auf dem Kaffee noch Drittmittel holen müssen, ist ganz klar.
Sie waren ja lange in der Politik, haben sich dann zurückgezogen und wollten es ruhiger nehmen. Nun sind Sie Präsidentin des Trägervereins der Alten Reithalle (ARTA). Jetzt müssen Sie den Betrieb aufgleisen, andere Kulturvereine aus Aarau fusionieren in den Verein ARTA – das tönt nicht nach viel Ruhe.
Es tönt nach spannender Arbeit. Als mich der Stadtrat von Aarau für das Präsidium des Vereins anfragte, habe ich zuerst gesagt, man müsse doch nicht ein altes Guetzli aus dem Ostaargau holen. Aber offensichtlich wollten sie das. Ich habe viel Erfahrung mit dem Bundesamt für Kultur und auch mit Leistungsvereinbarungen. Ich kann also viel einbringen, auch mit meinen Kontakten zur Wirtschaft und zur Politik. Ich kam über die Kultur in die Politik und jetzt komme ich zurück von der Politik in die Kultur.
Die Fragen stellte Stefan Ulrich.