Der Biologe Jonas Barandun hat nicht schlecht gestaunt, als er dieser Tage beim Mötteliweiher in der Nähe der Stadt St. Gallen fast 50 Kröten gezählt hat – die meisten davon überfahren. «Mir ist nicht bekannt, dass in der Region schon mal so früh Amphibien unterwegs waren auf der Strasse», sagt er. Es sei mehr als ein Monat früher als normal.
Mir ist nicht bekannt, dass in der Region schon mal so früh Amphibien unterwegs waren.
Aber nicht nur beim Mötteliweiher sind die Kröten bereits unterwegs, sondern in der ganzen Region – beispielsweise auch im St. Galler Rheintal.
Das löst den Wandertrieb aus
Wegen der warmen Temperaturen sind die Teiche nicht mehr gefroren und der Boden gut aufgewärmt. «Und wenn dann noch der Regen hinzukommt, der den Boden richtig durchnässt, dann löst das bei den Amphibien den Wandertrieb aus», erklärt Jonas Barandun von der Fachstelle für Amphibien und Reptilienschutz.
Unterwegs sind aber im Moment Kröten und keine Frösche. Für sie sind die Bedingungen noch nicht optimal.
Jetzt kommt der Temperatursturz
Den Kröten, die jetzt schon unterwegs sind, droht doppelte Gefahr: Erstens, weil sie überfahren werden könnten. Denn die Gemeinden sind von der frühen Amphibienwanderung überrascht worden und konnten noch keine Vorkehrungen treffen, wie Warntafeln aufstellen oder Strassen sperren.
Und zweitens kündigt sich ein Temperatursturz an. Heisst: Den Kröten droht der Erfrierungstod.