Das Restaurant Sous Le Pont und die Rössli Bar benötigen eine Gastgewerbebewilligung. Erteilt wird diese vom Regierungsstatthalter. Ob die Auflagen eingehalten werden, kontrolliert die Stadt Bern – sollte sie zumindest. Denn momentan gebe es keine Gastgewerbekontrollen in der Reitschule. «Zu gefährlich», sagt der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause.
Momentan ist es für unser Personal in der Reitschule zu gefährlich.
Nause befürchtet, dass die Kontrolleure angegriffen werden. Diese Angst sei begründet, bei der letzten regulären Kontrolle im Mai 2015 sei es gefährlich geworden sagt er.
Marc Heeb, Leiter des städtischen Polizeiinspektorats, ergänzt: «Im Mai 2015 wollten Mitarbeiter von meinem Team eine Gastgewerbekontrolle in der Reitschule machen. Bereits auf dem Vorplatz wurden sie bedroht.» Darauf seien sie von Vermummten «angegangen» worden. Sie konnten die Schützenmatte unverletzt verlassen, so Heeb.
Seit über vier Jahren keine regulären Kontrollen mehr
Nach dieser letzten regulären Kontrolle im Mai 2015 sei 2016 eine Vereinbarung getroffen worden. Fortan gab es nur noch angekündigte Gastgewerbekontrollen. Gewerbepolizei-Chef Marc Heeb und Regierungsstatthalter Christoph Lerch persönlich nahmen die Kontrollen vor. Sie mussten jeweils auf der Schützenmatte warten und wurden anschliessend von einem Reitschul-Team ins Innere begleitet.
Nach drei solchen Kontrollen hätte das System aber nicht mehr funktioniert, sagt Heeb und fügt an. «Einmal hat man uns einfach auf der Schützenmatt warten lassen. Die Kontrolle war nicht möglich.»
Bei der Reitschule sieht man kein Problem
Die Mediengruppe der Reitschule weist diese Vorwürfe zurück. Es gebe keinen Anlass dafür, dass sich das Personal des Polizeiinspektorats in der Reitschule fürchten müsse, heisst es in einer kurzen Stellungnahme. Man sei offen für Gastgewerbekontrollen. Und weiter: «Wir sind uns bewusst, dass jeder Gastrobetrieb kontrolliert werden muss. Also auch die Betriebe der Reitschule.»