«Mit diesem Pillenbrett haben wir früher Pillen hergestellt», erklärt Max Forster, während er dieses merkwürdig erscheinende Gerät in den Händen hält. Dabei ging es nicht nur um den Wirkstoff, sondern auch um Ästhetik. «Anschliessend wurden die Pillen auch noch schön rund gemahlen», erklärt er mit einem Lächeln.
Schräge Blicke wegen PC
Forster ist 73 Jahre alt, war früher der verantwortliche Apotheker der Hirsch-Apotheke in Solothurn und arbeitet heute noch Teilzeit hier. Er hat viel vom Wandel in diesem Beruf erlebt. «Ich gehörte zu den ersten, die einen PC hatten», erzählt er. Dabei habe er viele kritische Worte gehört, als er dieses Ding auch noch im Kundenbereich aufstellen wollte. Warum schaut man jetzt in einen Kasten statt in ein Buch, fragten ihn die Kunden. «Wenn ich mit dem PC arbeiten will, dann muss er auch in meiner Nähe sein», so sein Argument.
Selber Arznei herstellen, das war früher ein wichtiger Teil des Apothekerberufs. Auch hier hat sich etwas geändert: Die hygienischen Vorschriften. «Da war früher einiges möglich, was heute undenkbar ist», erzählt Max Forster.
Beratungen nehmen zu
Auch heute noch stellen Apotheken selber Arznei her. Natalie Fuortes, die neue Leiterin der Hirsch-Apotheke, zeigt «Schweiz aktuell» eine der sogenannten Hausspezialitäten: Zugsalbe. «Dieses Rezept existiert seit 40 oder 50 Jahren und gibt es nur bei uns», so Fuortes.
Ein sehr grosser Teil des Apotheker-Alltags macht jedoch die Beratung aus. Einerseits vorne im Kundenbereich, andererseits aber auch im Hinterzimmer. Dort können etwas heikle Themen angesprochen werden, «die man nicht vor allen besprechen möchte», so die Apothekerin. Solche Beratungen gebe es mittlerweile täglich, manchmal auch mehrmals täglich.