SRF News: Warum soll die Kantonalbank im Besitz des Kantons bleiben?
Thomas Rechsteiner, Finanzdirektor Innerrhoden: Die Kantonalbank ist mit diesem Geschäftsmodell schon seit 117 Jahren erfolgreich unterwegs. Der Kanton hat eine wichtige Beteiligung an diesem Erfolg. Und das soll auch so bleiben. Mit der Ausgabe von Aktien oder Partizipationsscheinen würden andere am Gewinn beteiligt. Das hätte dann auch Auswirkungen auf die Staatsrechnung des Kantons Appenzell Innerrhoden.
Mit dem neuen Gesetz zieht sich die Politik aus der obersten Leitung und Verwaltung der Kantonalbank zurück. Ist das nicht ein Widerspruch?
Nein, wir folgen einer klaren Trennung von Führung und Kontrolle. Der Grosse Rat behält die Oberaufsicht, ist aber nicht mehr vertreten über eine Kontrollkommission. Die Standeskommission ist mit einem Vertreter im Bankrat vertreten.
Ein Stichwort bei Kantonalbanken ist immer die Staatsgarantie. Die Appenzeller Kantonalbank hat immerhin eine Bilanzsumme von drei Milliarden Franken. Wie hoch schätzen sie das Risiko für den Kanton ein?
Entscheidend sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Führung der Bank. Das wird auch in Zukunft unternehmerisch sein. Das heisst, dass nicht jeder moderne Trend muss mitgemacht werden aber grundsolide Bankengeschäfte bleiben möglich. Weitaus der grösste Teil der Bilanzsumme sind Hypothekarforderungen. Diese sind auch etwas Wert und in dem Sinne kann das Risiko getragen werden.
Das Interview führte Michael Breu