Bei archäologischen Sondiergrabungen auf einem ehemaligen Friedhof bei der reformierten Kirche in Urnäsch wurden bis zu 600 Jahre alte Skelette gefunden. Die Knochen sind sehr gut erhalten. «Auch feinere Knochen, wie zum Beispiel Rippen», sagt Iris Hutter. Die Thurgauer Archäologin leitet die Grabung.
Der Fund ist für das Appenzellerland aussergewöhnlich. Er helfe, mehr über die Bevölkerung aus dem 15. Jahrhundert zu erfahren.
Anhand der Skelette könne man herausfinden, wie die Personen damals gelebt hätten. «Zum Beispiel wie gross die Leute waren oder in welchem Alter sie gestorben sind», sagt Iris Hutter. Spannend wäre etwa ein Knochenbruch, der Aufschluss darüber geben könnte, ob man damals an einem Bruch gestorben ist oder nicht.
Die Grabungen dauern noch bis Ende Woche. Danach entscheidet der Ausserrhoder Regierungsrat, ob der ehemalige Friedhof noch weiter untersucht werden soll oder nicht.
Zum Vorschein kommen nicht nur die jahrhundertealten Skelette, sondern auch jüngere Knochen, die für die Archäologen weniger interessant sind. Diese Knochen werden dann später auf dem Friedhof in Urnäsch wieder bestattet.