Im ersten Halbjahr 2017 sind so wenige Asylgesuche gestellt worden wie seit 2010 nicht mehr. Dies zeigt die Statistik des Staatssekretariats für Migration. Der Kanton St. Gallen hat auf die sinkenden Asylzahlen bereits reagiert.
Zurzeit seien die Asylzentren im Kanton nur gerade zu 40 Prozent ausgelastet, sagt Jürg Eberle, Leiter des Migrationsamts. Auf Ende Jahr werden deshalb zwei Zentren stillgelegt. «Sollte irgendwann wieder Bedarf bestehen, könnten wir diese wieder öffnen», sagt Eberle. Asylplanung bedeute vor allem, auf Schwankungen zu reagieren.
Unterschiedliche Systeme
Im Kanton Graubünden werden derweil keine Asylzentren geschlossen. «Bei uns sind die kantonalen Zentren zu über 80 Prozent ausgelastet», sagt Marcel Suter, Chef des Bündner Migrationsamts.
Man habe im 2015 und 2016 sehr viele Menschen vom Bund zugewiesen bekommen, viele seien vorläufig aufgenommen worden und seien immer noch in den kantonalen Zentren. Während der Kanton St. Gallen die Asylbewerber schneller auf die Gemeinden verteilt, bleiben die Leute in Graubünden länger in den kantonalen Zentren.