Das Komitee für die Mitsprache des Nidwaldner Volks bei Atomanlagen löst sich auf - das Thema Endlager ist in Nidwalden (vorerst) vom Tisch. Damit hat der jahrzehntelange Kampf des Komitees ein Ende. Der Präsident Peter Steiner hat sich an vorderster Front dagegen gewehrt.
SRF News: Sind Sie denn sicher, dass es das Komitee für die Mitsprache des Nidwaldner Volks bei Atomanlagen (MNA) nicht mehr braucht?
Ich denke, in den nächsten 15 bis 20 Jahren sicher nicht. Eine Prognose für später zu machen, ist momentan sehr gewagt. Wir sind aber überzeugt: Wenn jemals wieder jemand auf das falsche Gleis, also den Wellenberg, setzen möchte, dann wüssten wir uns durchaus zu wehren.
Ich frage deshalb, weil der Wellenberg in der Vergangenheit immer wieder scheinbar vom Tisch war - und dann doch wieder zum Thema wurde. Sie denken aber, diesmal ist es definitiv?
Ja. Weil er immer eine schlechte Option war. Dies ist inzwischen auch wissenschaftlich belegt. Auch in den Unterlagen des Bundes und der Nagra. Der Wellenberg figuriert zwar noch in den sechs Standorten, welche in Frage kämen. Er erfüllt aber die Kriterien nicht.
Das Verhalten der damaligen Regierung war für uns eine Provokation
Was gab denn vor Jahren genau den Ausschlag, dass das Komitee ins Leben gerufen wurde?
Der mögliche Standort Nidwalden kam 1986 aus heiterem Himmel. Praktisch geheim von der Regierung vorbereitet - und das in einem Kanton, von dem wir dachten, wir wüssten ungefähr, was läuft. Es kam damals die Bemerkung: «Dazu habt Ihr nichts zu sagen, das ist Regierungssache. Jetzt haben wir halt mal reagiert.» Das konnten wir schlicht nicht goutieren, es war richtiggehend eine Provokation, dass wir laufend über Kleinigkeiten abstimmen gehen konnten an der Landsgemeinde, aber in dieser grossen Sache nichts zu sagen hatten.
Es hat also gebrodelt in der Bevölkerung?
Ja sicher! Wir hatten sofort einen riesigen Mitgliederzulauf. Wir wurden weit über die links-grünen Kreise hinaus unterstützt und wurden breit getragen.
Das Gespräch führte Christian Oechslin