Der St. Galler Stadtrat schnürt ein Sparpaket. Erstens besteht ein strukturelles Defizit von rund 30 Millionen Franken in der laufenden Rechnung. Und zweitens dürfte sich die Corona-Krise merklich auf das Rechnungsergebnis 2021 auswirken.
Folgende Massnahmen hat der Stadtrat unter anderen beschlossen: Im Jahr 2021 wird auf eine Lohnrunde für das städtische Personal verzichtet. Stellen sollen zudem sechs Monate nach Abgang unbesetzt bleiben.
In der Direktion Inneres und Finanzen werden etwa Projektmittel in den Bereichen Standortförderung, Smart City und Kultur reduziert.
Ab dem Schuljahr 2021/ 2022 werden die Kurse «Kunst und Handwerk» nicht mehr angeboten. Gemeinsam mit der Direktion Soziales und Sicherheit wird der Gebührentarif für familienergänzende Betreuungsangebote überprüft.
Nächstes Kinderfest 2024
Im Jahr 2021 wird kein Kinderfest stattfinden; das nächste ist auf das 200-Jahr-Jubiläum im Jahre 2024 vorgesehen. Das Aussetzen des Kinderfests im kommenden Jahr hat laut der Medienmitteilung auch mit der ausserordentlichen und unsicheren Lage zu tun. Zudem seien die Schulen seit Beginn der Massnahmen gegen die Pandemie stark gefordert. Ein Fokus auf den Unterricht sei deshalb angezeigt.
Verschiedene Bauprojekte werden verschoben
Auch in der Investitionsplanung hat der Stadtrat verschiedene Projekte verschieben müssen. Die Planung für die Sanierung des Kunstmuseums wird erst 2025 fortgesetzt. Ebenso sollen die Ausführungskredite zum Neubau des Schulhauses Kreuzbühl (neu 2027) und des Volksbads (neu 2026) drei beziehungsweise fünf Jahre später ausgelöst werden.
Durch die Sparmassnahmen konnte der Aufwandüberschuss um rund 30 Millionen Franken reduziert werden. Das voraussichtliche Defizit für das Budget 2021 beläuft sich vor der Detailbudgetierung aber immer noch auf rund 30 Millionen Franken. Die definitiven Zahlen werden bis zum 3. Quartal 2020 erarbeitet und Anfang Oktober mit dem Budgetbericht publiziert. In der Dezembersitzung wird das Stadtparlament das Budget 2021 beraten und verabschieden.