Bereits Ende Juni sorgte die Baselbieterin Ronja Jansen national für Aufsehen. Sie war Gast in der SRF-Fernseh-Sendung Arena und schaffte es, sich als einzige Frau in der Männerrunde zu behaupten. Sie verteidigte in der Diskussion über die Zukunft der AHV die Position der Schwachen. Dieser Auftritt brachte ihr viel Lob ein. Das News-Magazin watson.ch titelte: «Juso-Jansen liest den Männern die Leviten».
Jetzt möchte die 24-jährige Baselbieterin ins höchste Amt gewählt werden, das es bei den Jungsozialistinnen und Jungsozialisten, kurz Jusos, gibt: Präsidentin des nationalen Verbands. Ein Amt mit prominenten Vorgängern: Neben Tamara Funiciello gehören hier zum Beispiel auch Cédric Wermuth oder Fabian Molina dazu. Wer die Jusos präsidiert, lanciert häufig auch die eigene, erfolgreiche nationale Polit-Karriere. «Ich bin bereit für diesen Posten. Es ist für mich kein Sprungbrett, aber ich brenne einfach für die Politik», sagt Jansen.
Shitstorm ist vorprogrammiert
Bislang provozierten die Juso-Chefs und -Chefinnen oft auch gern. So sorgte Tamara Funiciello beispielsweise für grosse Empörung, als sie den Sommerhit «079» von Lo & Leduc als sexistisch bezeichnete. Das kam nicht gut an. Funiciello musste einen regelrechten Shitstorm über sich ergehen lassen. Trotzdem sagt Jansen: «Die Kritik von Funiciello ist völlig berechtigt. Ich würde mich auch trauen, öffentlich solche Kritik zu üben.»
Die Frenkendörferin sagt, sie habe eine dicke Haut und ein breites Umfeld, das sie unterstütze. Provokation gehöre eben auch bei den Jungsoziallisten dazu: «Es soll kein Selbstzweck sein. Aber in der Welt läuft vieles falsch. Darauf muss man aufmerksam machen.» Jansen will kein Blatt vor den Mund nehmen, auch nicht, wenn sie zur Juso-Präsidentin gewählt werden sollte.
Ende August wählen die Jungsozialisten eine Nachfolgerin für die zurücktretende Tamara Funiciello. Neben Ronja Jansen kandidiert die ebenfalls 24-jährige Aargauerin Mia Jenni.