Zum Inhalt springen
Audio
Die Römerstadt unter dem eigenen Haus? Ein Workshop für die Einwohner klärt solche Fragen.
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 07.10.2019. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 20 Sekunden.

Augusta Raurica Die römischen Mauern unter den Häusern von Augst und Kaiseraugst

  • Immobilienbesitzer in den Dörfern Augst und Kaiseraugst sollen wissen, auf welchen römischen Ruinen ihre Gebäude stehen.
  • Dazu veranstaltet die Römerstadt Augusta Raurica Workshops für die Bevölkerung.
  • Die neusten Erkenntnisse stammen aus Radarmessungen. Diese ergänzen die Ausgrabungen, die man seit 100 Jahren macht.

Archäologische Grabungen sind aufwändig und teuer. Häufig macht man sie als Notgrabungen, nämlich dann, wenn ein Neubau geplant ist. Auf freien Flächen hingegen gibt es auch andere Methoden, um den Untergrund zu untersuchen. Die Fachleute greifen gern auf das Georadar zurück.

So auch Debora Schmid, die Forschungsleiterin von Augusta Raurica: «Man schreitet eine freie Wiese ab mit dem Radargerät. Dieses misst die Widerstände im Boden. Eine Software rechnet das um und so erhält man einen Plan der Strukturen im Boden.»

Forscher läuft mit Bildschirm um den Hals und Radargerät an Handwagen über Wiese
Legende: Im August 2018 wurde der Boden im Römermuseum Augusta Raurica bereits mit Georadar untersucht. Keystone

Augusta Raurica war zu seiner Zeit eine grosse Stadt, ein wichtiges Zentrum der römischen Herrschaft nördlich der Alpen. Nach dem Untergang des römischen Reiches verlor Augusta Raurica seine Bedeutung. Nur die Dörfer August und Kaiseraugst existierten weiter.

Workshop Archäologie

Box aufklappen Box zuklappen

Am 26. Oktober können Hausbesitzer in Augst und Kaiseraugst erfahren, welche römischen Überreste sich unter ihren Häusern befinden. Damit das Römermuseum Funde, die auf den entprechenden Parzellen gemacht wurden, bereitstellen kann, ist eine Anmeldung nötig an: Barbara Pfäffli, barbara.pfaeffli@bl.ch, Augusta Raurica, Giebenacherstrasse 17, 4302 Augst. Der Workshop ist gratis.

Aus heutiger Sicht war diese Entwicklung ein Glücksfall. Denn wenn sich am gleichen Ort eine grosse Stadt entwickelt hätte, wäre viel gebaut worden. Und dadurch wäre die römische Substanz zum grössten Teil zerstört worden.

Ein detaillierter Stadtplan

Doch durch den Bedeutungsverlust von Augusta Raurica überdauerten die römischen Ruinen die Jahrhunderte. Heute findet man praktisch unter jedem Haus in August und Kaiseraugst römische Überreste. Die Archäologinnen kennen die Römerstadt dank Ausgrabungen, die man seit 100 Jahren macht, sehr genau. Sie haben einen Stadtplan erstellt.

Zwei Männer schauen in einen Bildschirm
Legende: Zwei Forscher der Universität Bamberg und der Universität Basel bei Georadar-Untersuchungen in Augusta Raurica (2018). Keystone

Das Forscherteam von Augusta Raurica will seine Erkenntnisse aber nicht einfach für sich behalten, sondern sie mit der Bevölkerung teilen. Deshalb sind die Immobilienbesitzer in Augst und Kaiseraugst im Oktober zu einem Workshop eingeladen.

Debora Schmid erzählt, was sie erwarten können: «Wir haben eine Familie, die hinter dem römischen Theater in Augusta Raurica wohnt. Dort waren früher die Thermen. Ich konnte der Familie zeigen, wie diese Anlage aussah, wo die Badebecken waren und die Mosaiken.»

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel