- Um die steigenden Passagierzahlen bewältigen zu können, plant die SBB ein viertes Gleis am Bahnhof Stadelhofen.
- Den anonymen Wettbewerb gewonnen hat das Zürcher Planerteam ARGE Giuliani Hönger Architekten AG / Caretta.
- Noch offen ist, ob Santiago Calatrava das Siegerprojekt juristisch bekämpft. Er hat den bestehenden Bahnhof entworfen und am Wettbewerb teilgenommen.
83'000 Passagiere steigen am Bahnhof Stadelhofen, dem drittgrössten Bahnhof im Kanton Zürich, jeden Tag ein und aus. Bereits bei seiner Eröffnung 1990 war klar, dass der Bahnhof mit drei Gleisen zu klein ist. Aus politischen Gründen wurde auf ein viertes Gleis jedoch verzichtet, um 50 Millionen Franken einzusparen. Jahrelang kämpfte der Kanton Zürich beim Bund, damit er doch Gelder für den Ausbau auf ein viertes Gleis erhält. 2035 soll es nun soweit sein. Heute hat die SBB das Siegerprojekt bekanntgegeben.
Gewonnen hat das Planerteam Giuliani Hönger Architekten / Caretta. Ihr Projekt, welches den Namen «Elysion» trägt, überzeuge durch seine stimmige Verbindung von Erweiterung und bestehenden Strukturen, teilte die SBB mit. Sie betonte, dass der Entscheid der Jury einstimmig und der Wettbewerb anonym durchgeführt wurde.
Planer des Bahnhofs Stadelhofens geht leer aus
Das ist darum bemerkenswert, weil Santiago Calatrava beim Wettbewerb mitgemacht hat. Er hatte 2016 im Auftrag der SBB bereits eine Studie für die potenzielle Erweiterung des Bahnhofs erstellt. Calatrava hatte diesen Frühling vergeblich versucht, auf juristischem Weg den Planungsauftrag zu erhalten, ohne Wettbewerb. Mit dem Baustart rechnet die SBB frühestens ab 2026 – fall es keine aufschiebenden Einsprachen gibt. Das Büro von Santiago Calatrava wollte heute den Entscheid der SBB nicht kommentieren und die Frage beantworten, ob sie ihn vor Gericht bekämpft.
Frühestens 2035 wird ein erster Zug vom neuen Gleis fahren. Die Gesamtkosten betragen 900 Millionen Franken. Die Kosten werden fast ausschliesslich vom Bund übernommen.