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Ausbau Bahninfrastruktur Schnellere und bessere Bahnverbindungen für St. Gallen

Als «nicht akzeptabel» bezeichnete die St. Galler Regierung die Pläne des Bundesrats zum Bahnausbau 2035. Die Regierung akzeptiere nicht, dass «kein St. Galler Projekt Aufnahme in die Vorlage gefunden» habe. Das war im Januar 2018. Die St. Galler Regierung pochte vor allem auf die Umsetzung des Vollknotens St. Gallen und der damit verbundenen Angebotsverbesserung im Bahnverkehr.

Vollknoten St. Gallen

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Vollknoten bedeutet, dass alle Verkehrsträger gleichzeitig in St. Gallen eintreffen und entsprechend auch wieder gleichzeitig abfahren. Die Umstiegsverbindungen dauern damit nur einige Minuten und sind kundenfreundlich. Vollknoten sind heute gemäss SBB die Bahnhöfe Zürich, Basel, Bern, Olten, Lausanne und Biel.

Bundesrätin macht Zugeständnisse

Seit dieser Kritik haben diverse Gespräche stattgefunden, die nun offenbar Wirkung zeigen. Verkehrsministerin Doris Leuthard sagte im Rahmen des St. Gallen Symposium erstmals öffentlich, dass sie den Vollknoten St. Gallen unterstütze. Dies bedeutet: Eine schnellere Verbindung von Zürich nach St. Gallen und bessere Anschlüsse an den Regionalverkehr.

Beni Würth, Doris Leuthard, Bruno Damann am Symposium an Rednerpulten
Legende: Bundesrätin Doris Leuthard sprach im Rahmen des St. Gallen Symposium mit den St. Galler Regierungsräten Benedikt Würth und Bruno Damann. SRF

Das öffentliche Zugeständnis sei ein wichtiges Signal, sagte der St. Galler Regierungsrat Bruno Damann am Donnerstag an der Pressekonferenz.

Unterschiedliche Reaktionen aus der Politik

Bei den Ostschweizer Politikern kommt die Aussage der Bundesrätin gut an. «Dass sich Frau Leuthard unseren Forderungen in dem Sinne anschliesst ist neu und ein positives Zeichen», sagt der St. Galler Ständerat Paul Rechsteiner.

Skeptischer ist Ulrich Giezendanner, Aargauer SVP-Nationalrat und Mitglied der Verkehrskommission: «Das ist ein wunderbares Versprechen, die Umsetzung via Budget, Ausführungsplan und Einsprachefristen dürfte aber noch lange dauern.»

Bahnausbauschritt 2035

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Im Herbst präsentierte der Bundesrat seine Pläne für die Ausbauschritte der Bahn bis 2035. Zwischen Weinfelden und Konstanz soll ein zusätzlicher Zug pro Stunde verkehren, zwischen Frauenfeld und Wil wird der Viertelstundentakt eingeführt und im Glarnerland wird das Angebot zwischen Schwanden und Linthal zum Halbstundentakt verdichtet.

Mitte Juni will Leuthard den Gesamtbundesrat für die Aufnahme des Vollknotens St. Gallen in den Bahnausbauschritt 2035 gewinnen, anschliessend kommt die Vorlage ins eidgenössische Parlament. Es sind also noch einige Hürden zu nehmen, bis die Ostschweiz definitiv den Zuschlag für den Bahnausbau bekommt.

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