Für den Bundesrat hat ein Durchgangsbahnhof in Luzern keine Priorität. Er lässt dem Kanton jedoch die Möglichkeit, den Bahnhof selber zu bauen und das Geld dafür vorzuschiessen. Ob sich der Bund später an den Kosten beteiligen würde, müsste das Parlament entscheiden.
Enttäuschung hält sich in Grenzen
Mit dieser Ausgangslage sei der Durchgangsbahnhof nicht gestorben – im Gegenteil: «Das ist der Start», sagt der zuständige Luzerner Regierungsrat Robert Küng. Er geht allerdings nicht davon aus, dass es die Vorfinanzierung durch den Kanton Luzern brauche. Das Projekt werde in der nächsten Ausbauphase berücksichtigt, glaubt Küng.
Der Bundesrat hat noch nie so deutlich gemacht, dass er zu 100 Prozent hinter dem Projekt Durchgangsbahnhof steht
Dass der Bund den Durchgangsbahnhof nicht auf seine Prioritätenliste nimmt, stört den Luzerner CVP-Ständerat Konrad Graber. Die positive Botschaft sei allerdings: «Der Bundesrat hat noch nie so deutlich gemacht, dass er zu 100 Prozent hinter dem Projekt Durchgangsbahnhof steht». Graber glaubt deshalb, dass es nicht nötig sei, Alternativen zum Durchgangsbahnhof zu entwickeln.
Kapazitätsausbau zwischen Luzern und Zürich
Genehmigt hat der Bundesrat ein anderes, für die Zentralschweiz wichtiges Projekt: Den Zimmerberg-Basistunnel II. Damit soll die Einspurstrecke Thalwil-Zug ausgebaut werden. Die Planung sieht weiter vor, das Angebot zwischen Zürich, Zug und Luzern zu verdichten und zwischen Zürich und Zug die Fahrzeit zu reduzieren:
- Von Luzern nach Zürich und retour je drei Züge pro Stunde
- Eine zusätzliche Verbindung pro Stunde Ebikon/Rotkreuz – Zürich
- Halbstundentakt für den RegioExpress Luzern – Olten
- Halbstundentakt für den Interregio Luzern – Engelberg
Zudem soll auf der Brünigstrecke das Angebot saisonal um drei Zugpaare pro Tag erhöht werden.