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Ausbau Spital Wolhusen «Die Rehabilitation gewinnt zunehmend an Gewicht»

Das neue Rehazentrum in Wolhusen ist nötig – und an diesem Standort goldrichtig, findet Spitalratspräsident Beat Villiger.

SRF News: Beat Villiger, wieso ist die neue Rehabilitationsklinik so wichtig für das Spital Wolhusen?

Beat Villiger: Die Rehabilitation gewinnt zunehmend an Gewicht. Durch die immer älter werdende Bevölkerung nimmt die Zahl der Personen zu, die eine solche Behandlung brauchen. Auch wird heute mehr gemacht im medizinischen Bereich. Ausserdem gelangt der Patient schneller in ein für die Rehabilitation geeignetes Umfeld und kann so schneller wieder nach Hause.

Wieso haben Sie eigentlich den Standort Wolhusen für die Rehabilitation ausgesucht? Gerade für Leute, die nicht so mobil sind, wäre Luzern doch praktischer?

Beat Villiger

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Der 74-jährige Sportarzt aus dem Kanton Uri war seit 2011 Spitalratspräsident des Luzerner Kantonsspitals. Per 2018 übernimmt der frühere Suva-Direktor Ulrich Fricker seinen Job.

Das Spital Wolhusen hat seinen Schwerpunkt in der Orthopädie. Und der Bewegungsapparat ist derjenige Teil des Körpers, der von einer baldigen Rehabilitation am meisten profitiert. Das führt dazu, dass wir bei den teuren Akut-Betten reduzieren konnten von 107 auf neu 55.

Zweitens sind in Wolhusen die nötigen Operateure vorhanden. So kann man bei allfälligen Beschwerden rasch eingreifen. Zudem gibt es in Wolhusen eine stationäre Abteilung. Gerade ältere Patienten brauchen am Anfang häufig eine stationäre Rehabilitation.

Das Luzerner Kantonsspital LUKS baut stark aus: Neben einem neuen Spital am Standort Wolhusen, gibt es auch eines in Sursee, in Luzern entsteht ein neues Kinderspital. Bis 2035 will das LUKS gesamthaft zwei Milliarden Franken investieren. Kann sich das Spital das leisten?

Wenn wir uns das nicht leisten könnten, hätten wir falsch gerechnet. Diese Planung ist langfristig ausgelegt. Wir bekommen keine Subventionen des Kantons und finanzieren uns wie ein Privatspital. Der Grundsatzentscheid war: Wollen wir diese drei Standorte im gleichen Konzern? Das war ein politischer Entscheid. Und wir haben den Auftrag gefasst, diesen bestmöglich umzusetzen.

Ende Jahr geben Sie Ihren Job als Spitalratspräsident ab. Sie sind so auf Trab, dass sie jetzt während des Gesprächs ein Birchermüesli löffeln. Was passiert mit Ihnen, wenn diese Aufgabe wegfällt?

Meine Frau hat schon Angst davor (schmunzelt). Spass beiseite, ich werde im Januar 74. Ich bin zwar noch sehr gesund, aber ich hatte in den letzten Jahren schlicht zu wenig Zeit für anderes. Künftig kann ich wieder mehr in die Berge, skifahren, lesen, ich habe einen Camper und einen Weinberg. Es gibt also einiges zu tun. Aber: Ich werde auch an den Olympischen Spielen dabei sein. Und ich werde mich künftig vermehrt für die Gesundheitsförderung der Schweizer Bevölkerung einsetzen.

Das Gespräch führte Mirjam Breu.

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