Herbert Haags Faszination für Japan ist nicht zu übersehen. In seinem Wohnzimmer im zürcherischen Uerikon hängt japanische Kunst, ein Samurai-Krieger posiert in einer Vitrine.
Diese Liebe zu Japan entdeckte der 71-Jährige durch die Arbeit. Den Manager zog es nach Tokio, wo er 9 Jahre für die Schweizer Rückversicherung tätig war. Zurück in der Schweiz wollte er den Austausch zwischen diesen beiden Kulturen fördern, Vorurteile abbauen.
Viele Schweizer halten die Japaner für verschlossen und unnahbar. Das ist aber überhaupt nicht so.
Wenn man ihr Vertrauen gewonnen habe, so Haag, dann seien das die nettesten Menschen, die man sich vorstellen könne. Und überhaupt hätten die beiden Völker viele Gemeinsamkeiten.
Beiden werden ähnliche Eigenschaften zugeschrieben: Sie seien bescheiden, verlässlich, und arbeiten viel.
Seit 2003 ist Herbert Haag Präsident der Schweizerisch-Japanischen Gesellschaft, einer Gruppe mit rund 500 Mitgliedern. Und in dieser Funktion schlägt er immer wieder Brücken, öffnet Schweizern den Zugang zur japanischen Kultur und umgekehrt. Ein besonders gelungenes Beispiel: Haag gelang es, den Bunraku, ein traditionelles japanisches Puppenspiel, in die Schweiz zu holen. Die Puppen und ihre Spieler erhalten nur selten die Erlaubnis für eine Aufführung im Ausland.
Für all diese Bemühungen hat Herbert Haag am vergangenen Mittwoch in der japanischen Botschaft in Bern den «Order of the Rising Sun» entgegennehmen dürfen.