Was passiert, wenn man bekannten Persönlichkeiten eine Kamera in die Hand drückt und sich anschliessend mit ihnen auf einen Spaziergang begibt? Der Luzerner Künstler Silas Kreienbühl hat genau das ausprobiert.
Rund 30 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur haben sich am Projekt des Luzerner Künstlers beteiligt. Die Resultate seiner Kunstaktion «Spazieren zu zweit» sind ab dem 16. Januar im Luzerner Neubad zu sehen.
Die Logbücher mit den Bildern der Spaziergänge werden hinter Glas im Treppenhaus präsentiert. Die Bilder sind so vielfältig wie die Beteiligten unterschiedlich sind. Sie bieten eine Auswahl der verschiedenen Spaziergänge an und sollen zum selber entdecken anregen, meint der Künstler. «Ich möchte dazu anregen, selber Spaziergänge zu machen und selber die eigene Umwelt zu entdecken. Das ist genau das, was ich mit den Protagonisten gemacht habe.»
Die Bilder in der Ausstellung sind alle von seinen Gästen während des Spazierganges aufgenommen worden. Trotzdem verkauft der Künstler sie als seine Kunst. «Ja, es ist ein Werk von mir, weil die ganze Idee dahinter ein Werk von mir ist», meint er. Gleichwohl sei es eine gleichberechtigte Sache: «Jede dieser Personen kann mit dem was sie auf dem Spaziergang erlebt hat, selber wieder etwas machen.»
Spazieren ist das grosse Thema von Silas Kreienbühl. Was ist denn das Faszinierende daran und was ist die Idee dahinter? Und ist das denn überhaupt Kunst? Der Künstler sieht das Spazieren als Kunstvermittlung an und sein Ziel ist es andere zum Spazieren zu animieren. «Das grösste Kunstwerk für mich ist, wenn es mir gelingt, dass andere selber spazieren gehen.»
Spazieren habe er für sich entdeckt als Sinnbild, als Haltung zum Umgang mit dem eigenen Leben. «Spazieren hat auch etwas sehr Spielerisches, etwas Planloses. Trotzdem muss man dauernd Entscheidungen treffen.»