Bereits Ende Januar spürten die Titlis Bergbahnen erste Auswirkungen der Corona-Pandemie, die sich damals vornehmlich noch in Asien ausbreitete. Dennoch stieg bis zum Lockdown Mitte März die Zahl der Gäste in der Wintersaison um 1 Prozent auf über 450'000.
Dann aber kam der Saisonabbruch, und der ganze April – gewöhnlich einer der stärksten Monate für das Unternehmen – fiel ins Wasser. «Normalerweise machen wir im April einen Umsatz zwischen 5 und 6 Millionen Franken», sagt Geschäftsführer Norbert Patt. «Dieses Jahr hatten wir gerade mal 400 Franken Parkplatzeinnahmen.»
3 Millionen Franken Verlust in der Wintersaison
Entsprechend dramatisch sehen die Halbjahreszahlen aus, die die Titlis Bergbahnen am Dienstag veröffentlicht haben: Statt eines Gewinns von 2,4 Millionen Franken wie nach Abschluss der Wintersaison im Vorjahr, resultiert heuer in Verlust von 3 Millionen Franken.
Auch die Aussichten für die Sommersaison sind alles andere als berauschend. Seit dem 6. Juni ist die Bahn zwar wieder geöffnet. «Aber wir sind weit entfernt vom Betrieb, wie wir ihn kennen, mit täglich drei- bis viertausend Gästen auf dem Berg», sagt Patt.
Schweizer Touristen können das Blatt nicht wenden
Es gebe Besucher aus der Schweiz, und diese Zahl werde während der Sommerferien zunehmen – kompensieren lasse sich damit aber das Wegbleiben der internationalen Gäste nicht, sagt Patt. «Unsere Sommergäste kommen zu 80 Prozent aus dem Ausland, und die werden uns fehlen, auch wenn wir mehr Touristen aus dem Inland haben.»
Für das laufende Jahr rechnet Norbert Patt kaum noch mit Individual- und Gruppentouristen aus anderen Ländern, auch das kommende Jahr werde noch keine vollständige Normalisierung bringen. Man habe sich daher bemüht, die Kosten zu senken und anstehende Projekte hinauszuschieben; die gesamte Belegschaft ist zudem auf Kurzarbeit gesetzt. Entlassungen seien aber keine geplant.
«Die Krise wird ein, zwei Jahre anhalten»
«Wir befinden uns in einer Krise, die ein, zwei Jahre anhalten wird, die kommende Zeit wird daher sehr anspruchsvoll für uns», sagt der Geschäftsführer der Titlis Bergbahnen. «Aber wir sind finanziell gut aufgestellt und glauben, dass wir danach wieder erfolgreich wirtschaften können.»