- Der Bund will sich an den Projektierungskosten für das S-Bahn-Herzstück zwischen Bahnhof SBB und Badischer Bahnhof beteiligen.
- In welcher Höhe die Beteiligung ausfällt, ist aber noch völlig offen.
- Vertreter und Politiker aus der Region reagieren mit Enttäuschung und Unverständnis.
Für knapp zwölf Milliarden Franken will der Bundesrat bis 2035 das Schweizer Bahnnetz ausbauen. Auf der Liste stehen zusätzliche Verbindungen mit Halb- und Viertelstundentakt und bahntechnische Ausbauten des Lötschberg-Basistunnels. Dies gab der Bundesrat am Mittwoch bekannt bei der Präsentation der nächsten Ausbauschritte für die Bahn.
Verhältnismässig wenig Geld fliesst in die Region Basel. Neben der vage formulierten Beteiligung an den Projektierungskosten für das Herzstück gibt es aus Bern finanzielle Zusagen an folgende grössere Projekte in der Region Basel:
- Ausbau Strecke Basel - Delsberg
- Bahnanschluss Euroairport
- Ausbau BLT Linie 10 Leimental - Basel SBB
- Ausbau Waldenburgerbahn
- Neue S-Bahn-Haltestelle «Solitude»
- Verbesserungen an Bahnhöfen Basel SBB und Badischer Bahnhof
- Halbstundentakt Basel - Schaffhausen
- Viertelstundentakt Badischer Bahnhof - Lörrach
Die Reaktionen aus den beiden Basel auf den Entscheid des Bundesrats fallen geteilt aus. Zufrieden ist man einerseits mit den Zusagen zu den kleineren Ausbauprojekten. Dass der Bund das Herzstück aber weiter auf die lange Bank schiebt, kommt in der Region dagegen gar nicht gut an.
«Wir wollen eine verbindliche Zusage zum Herzstück, damit wir endlich Gewissheit haben, dass das Herzstück im nächste Ausbauschritt realisiert werden kann», sagt der Basler Baudirektor Hans-Peter Wessels (SP).
Kritik gibt es auch von der Handelskammer beider Basel. Es sei unverständlich, dass der Bund ein leistungsfähiges S-Bahn-System für den Wirtschaftsmotor Basel blockiert, heisst es in einer Mitteilung. Regierung und Handelskammer wollen nun über die Bundesparlamentarier aus der Region Basel Druck machen auf den Bund.