Seit Frühling 2016 arbeiten die Zermatt Bergbahnen intensiv an der Umsetzung des Projekts. Das «Matterhorn glacier paradise» soll damit als Ausflugsziel noch attraktiver werden. Die 3S-Bahn (Dreiseilumlaufbahn) wird bis zu 2'000 Personen stündlich auf das Klein Matterhorn befördern – 365 Tage im Jahr. Die Kosten des Projekts liegen bei etwa 52 Millionen Franken.
Arbeiten auf fast 4000 Metern
Die Bauarbeiten befinden sich derzeit im Endspurt. Ende September soll die neue Bahn fertig sein. Ein straffer Zeitplan, sagt der Projektleiter Anton Lauber, aber ein realistischer. «Ich bin überzeugt, dass wir die Herausforderung bis dahin meistern werden. Die Talstation ist bald fertig. Auf der Bergstation schreiten die Arbeiten gut voran.»
Vor allem aber, müsse das Wetter mitspielen. Denn Tagestemperaturen bis zu minus 30 Grad, Windspitzen bis 240 km/h, starker Schneefall und dichter Nebel seien auf dem Klein Matterhorn keine Seltenheit.
Um hier arbeiten zu können, braucht es das gewisse Etwas.
Und aufgrund der sauerstoffarmen Höhenluft vermöge ein Mensch auf der höchsten Baustelle Europas nur etwa 60 bis 80 Prozent seiner normalen Leistung zu erbringen.
«Die Arbeiten auf der Bergstation verlangen viel von uns ab. Um hier arbeiten zu können, braucht es das gewisse Etwas», erklärt Polier Klaus Gitz. 145 Personen von 38 Unternehmen sind an dem Grossprojekt beteiligt. Die Zusammenarbeit sei bisher gut verlaufen, so Gitz. «Wir sind eine grosse Familie. Wer unter diesen Umständen zusammenarbeitet, muss sich blind verstehen können.»
Hochalpiner Materialtransport
Zuerst konnte die Baustelle auf dem Klein Matterhorn nur mit dem Helikopter beliefert werden. Im Sommer 2016 kam dann eine Materialseilbahn hinzu.
Die lange Materialseilbahn vermag ein Gewicht von 8 Tonnen zu transportieren. Trotzdem flog die Air Zermatt bis heute an die 6400 Rotationen: Transportflüge für die Felssicherung an der Westseite des Klein Matterhorns, Flüge für die Baustelleninstallation auf der italienischen Seite oder unterstützende Materialtransporte für die Kranmontage auf der neuen Bergstation.