Das Problem: Die Heitersberg-Linie zwischen Aarau und Zürich ist vor allem auf dem Streckenabschnitt Rupperswil–Lenzburg–Mägenwil ständig überlastet. Güter- und Personenzüge kommen sich vor allem in den Stosszeiten in die Quere.
Die Lösung: Die SBB wollen Güterzüge von der Heitersberglinie auf die Linie Baden-Brugg verschieben. Künftig fahren die Güterzüge auf der Ost-West-Linie vom Ranigerbahnhof Limmattal also über Neuenhof–Baden–Turgi–Brugg–Holderbank–Rupperswil.
Allerdings: Auf dieser Linie fuhren bisher auch die Güterzüge der Nord-Süd-Route aus dem Bözberg-Tunnel heraus zum Rangierbahnhof Limmattal. Neu werden sie über Brugg nach Birr und dann auf einem neuen Geleise nach Mägenwil geführt. Dann können sie durch den Heitersbergtunnel ins Limmattal.
Wichtig dabei: Sie fahren zwar neu auf der Heitersberglinie, aber sie umfahren eben das Nadelöhr in der Region Lenzburg. Die Strecke zwischen Mägenwil und Rupperswil wird also massiv vom Güterverkehr entlastet.
Der Vorteil: Profitieren werden davon vor allem Pendlerinnen und Pendler, die aus dem Raum Aarau und Lenzburg Richtung Zürich müssen. Ab 2022 fährt die S3 gemäss den SBB-Plänen nämlich im Halbstundentakt – zumindest in den Stosszeiten.
Der Nachteil: Anwohnerinnen und Anwohner an der Bahnlinie Baden-Brugg müssen mit mehr Güterzügen und damit auch mit mehr Lärm leben. Allerdings gehören zum Projekt auch unzählige Lärmschutzmassnahmen. Insgesamt bauen die SBB Lärmschutzwände auf einer Länge von 3327 Metern. Dazu werden insgesamt 439 Fenster in Wohnhäusern durch Lärmschutzfenster ersetzt.
Der Zeitplan: Ab Montag liegen die Pläne für die neuen Weichen (Gexi) in den Gemeinden der Region Lenzburg auf, gleichzeitig werden auch die Pläne der Lärmschutzmassnahmen in allen betroffenen Gemeinden aufgelegt. Dann können beim Bundesamt für Verkehr noch Einsprachen gemacht werden.
Die SBB rechnen mit einem Baustart im Jahr 2019. Auf den Fahrplanwechsel 2022 hin sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Das Projekt kostet rund 150 Millionen Franken.