Die Basler Kantonalbank (BKB) setzt nach der vollständigen Übernahme der Bank Cler deren Umbau fort und wechselt das Management des Instituts aus. Neue CEO wird mit Mariateresa Vacalli die bisherige Digitalchefin der BKB, neuer Finanzchef BKB-Chief Credit Officer Philipp Lejeune.
Die bisherige Geschäftsleitung der Bank Cler sei bereits gestern vor die eigene Belegschaft getreten und habe ihr gesagt, dass sie in corpore zurücktrete, sagt Denise Chervet vom Schweizer Bankpersonalverband. Das Management habe nach der Übernahme durch die BKB für die Bank Cler gekämpft. Die Cler-Angestellten verunsichere dieser Entscheid, sie fänden ihn aber konsequent, so Chervet weiter.
Damit treten die bisherige Chefin Sandra Lienhart sowie Peter Schnellmann, bisheriger Vertriebsleiter der Bank, auch aus der Konzernleitung auf eigenen Wunsch aus.
Umbaupläne bereits zuvor klar
Die BKB hatte nach der Übernahme der Cler bekannt gegeben, deren Organisation umbauen zu wollen. Von den Anpassungen werden bis zu 150 Mitarbeitende betroffen sein, wobei in den nächsten zwei Jahren bis zu 40 Stellen abgebaut werden könnten.
Der mögliche Arbeitsplatzabbau soll soweit möglich über die normale Fluktuation abgefedert werden sowie sozialverträglich und fair erfolgen, hiess es. Auch Chervet als Vertreterin der Angestellten redet von einem guten Sozialplan.
Bank Cler als Labor
Bankenkennerinnen und Finanzexperten vermuten derweil, dass sich für die BKB mit der Übernahme der Bank Cler neue Möglichkeiten eröffnen. Chervet sagt, via Bank Cler könne sich die BKB über die Kantonsgrenzen hinaus erweitern, beispielsweise in die französische oder italienische Schweiz.
Andere sagen, auch inhaltlich könne Cler der BKB dienen, beispielsweise indem man neue Produkte lanciere - vorwiegend online. Dafür eigen sich die Bank Cler als junge, schneller Tochter besser als die traditionelle BKB. Ausserdem könne man sich mit der Bank Cler eher einen Flop leisten als mit dem bereits stark verankerten Mutterhaus Kantonalbank.