Ist der Bahnhof rollstuhlgängig? Hat das Hotel einen Lift? Können die Bergbahnen benutzt werden? Solche Fragen stellen sich Menschen mit Behinderung, die Ferien in den Bergen machen wollen.
Die Region Davos Klosters will die barrierefreien Angebote im Tourismus erweitern. Zuerst gilt es aber, die bereits bestehenden Angebote zu verzeichnen. So soll eine Übersicht geschaffen werden, welche Angebote für Menschen im Rollstuhl geeignet sind.
Die Region arbeitet dafür mit der Fachorganisation Pro Infirmis zusammen. Projektleiter Markus Böni erfasst an diesem Montag das Hotel «Ochsen», wo er zwei Nächte verbringen wird.
Bereits der Hoteleingang bereitet Schwierigkeiten. «Der weiche Schnee ist eine Herausforderung, wenn man mit dem Rollstuhl unterwegs ist. Ich musste ein bisschen „rupfen“».
In der Schweiz besteht Aufholbedarf
Das Zimmer von Markus Böni ist grosszügig. Das reicht aber nicht aus. Markus Böni muss beispielsweise erfassen, ob es Schwellen im Zimmer hat, ob er überhaupt bis zum Zimmer fahren kann, ob es Griffe in der Dusche hat und wie hoch das Bett ist.
All diese Details fliessen schliesslich in ein Piktogramm, das aufzeigt, wie barrierefrei das Haus ist. Die Schweiz hinke in Sachen barrierefreier Tourismus anderen Ländern hinterher: «In Nordamerika etwa ist alles viel einfacher.»
Stefan Steiner ist Regionalentwickler der Region Davos Klosters. Es sei heute schon möglich, in Davos barrierefrei Ferien zu machen. «Nachzuschauen, welche Angebote es bereits gibt, ist aber aufwändig.» Dies soll das neue Projekt ändern.
In einem zweiten Schritt will man die Angebote ausbauen. Etwa mit speziellen Segelbooten oder Eishockeyschlitten. Bis in einem Jahr will die Region ein Handbuch für barrierefreien Tourismus entwickeln.