Alles in der kleinen Backstube ist warm. Die Luft, der grosse Ofen, vor allem aber die Atmosphäre. «Kommen Sie nur rein in die Wärme», sagt Hans Zimmerli zur Begrüssung - und nur wenige Minuten später serviert er Weihnachtsgutzi zum Probieren.
«Ich verschenke die meisten Weihnachtsgutzi. Dieses Jahr habe ich 80 Kilo gebacken.» Hans Zimmerli ist Bäcker mit Leib und Seele. «Ich bin sehr dankbar für dieses Leben», so Hans Zimmerli. Mit viel Sorgfalt legt er die ausgestochenen Mailänderli auf das Backblech. «Ich mache etwas Honig in die Glasur, das gibt eine schöne Farbe.»
Kartoffeln in den Brunsli
Auch für die Brunsli hat Hans Zimmerli einen speziellen Kniff: Er mischt Kartoffeln in den Teig. «Das kommt noch von früher. Heute kann man in den Teig Backhilfsmittel reintun. Früher gab es das nicht. Man hat Kartoffeln gekocht, fein gerieben und zum Teig dazu gemischt. Das hält den Teif feucht und schwer.»
Das Handwerk beherrschen
Hans Zimmerli teilt seine Rezepte gerne. «Ich nehme nichts mit ins Grab. Zudem nützt ein Rezept alleine gar nichts. Das Wichtige ist, wie man den Teig behandelt. Es ist das Handwerk, das ein gutes Gutzi ausmacht.»
Und dieses Handwerk hat Hans Zimmerli perfektioniert. «Viele Kunden von früher bestellen noch heute bei mir.» Hans Zimmerli will, dass seine Backwaren nicht nur gut schmecken, sondern auch schön aussehen. «Was gut aussieht, das schmeckt in der Regel auch gut.»
Hans Zimmerli nimmt sich Zeit für seine Werke. Seit halb 4 Uhr morgens steht er in der Backstube. «Das ist aber eher spät. Als ich noch die Bäckerei hatte, bin ich um 1 Uhr morgens aufgestanden.»
Doch nicht nur er hat immer hart gearbeitet, auch seine Frau. «Ich hatte Glück mit meiner Frau. Sie ist eine Bauerntochter. Die können arbeiten.»
Süsses ist immer zart.
Nicht nur die Freude am Backen ist Hans Zimmerli bis heute nicht verloren gegangen, auch der Appetit ist noch immer da. Auch wenn man es dem zierlichen Mann nicht ansieht. «Ich esse sehr gerne Süsses. Ich mag Süsses sogar lieber als ein gutes Stück Fleisch. Süsses ist immer zart, beim Fleisch hat man oft Pech.»
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)