Eine Foto-Ausstellung auf dem Barfüsserplatz oder eine Kunst-Performance im Kleinbasel. Ob solche side events auf dem öffentlichen Grund während der Art stattfinden können, das kann die Art Basel mitbestimmen. «Bei Gesuchen für Veranstaltungen während der Art nimmt die Allmendverwaltung Rücksprache mit der Art», sagt Daniel Hofer, Sprecher des Bau- und Verkehrsdepartements. «Der Gedanke dahinter ist, dass die Messe zwar privat ist, aber für Basel eine wichtige Veranstaltung während des Jahres. Und so ein Grossereignis soll nicht kannibalisiert werden.»
Veranstaltungen im öffentlichen Raum werden nämlich als «Trittbrett-Fahrer» der grossen Kunstmesse angesehen und können deshalb während der Art Basel untersagt werden. Und dies nicht nur in der Umgebung des Messeplatzes, sondern in der gesamten Innenstadt zwischen Bahnhof SBB und Badischem Bahnhof. Das hat die Basler Regierung schon 2012 beschlossen, bekannt wurde dieser Beschluss aber erst jetzt.
Undemokratisch oder sinnvoll?
«Das geht gar nicht», ärgert sich Tino Krattiger über diesen Sonderstatus der Art. Tino Krattiger ist Veranstalter und politisierte früher im Grossen Rat. «Das ist zutiefst undemokratisch.»
Auch Kerstin Wenk, SP-Grossrätin und Mitglied des parteiunabhängigen Komitees 'Kulturstadt Jetzt' kritisiert den Regierungsbeschluss: «Das ist unfair gegenüber der Basler Bevölkerung, die auch Bedürfnisse hat.»
Heiner Vischer hingegen, liberaler Grossrat und Mitglied der Kulturkommission, befürwortet die Bewilligungspraxis. Die Art Basel sei derart wichtig für die Stadt, dass es in Ordnung sei, wenn sie auch mitreden könne.
Nicht nur die Art Basel hat eine Art Vetorecht darüber, was während der Messe in der Stadt geschieht, es gilt auch für die Baselworld.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)